Der amerikanische Suchmaschinenriese Google muss sich bereits seit einiger Zeit mit Kartellbeschwerden aus Europa auseinandersetzen. Nun erwägt offenbar auch die Deutsche Telekom eine Beschwerde vor der EU-Kommission.
Google und Europa kommen in Sachen Kartellrecht nicht auf einen grünen Zweig. Die EU-Kommission unter der Vorsitzenden Margrethe Vestager beschäftigt sich bereits seit fünf Jahren mit dem Verhalten des Internet-Riesen gegenüber der Konkurrenz, seit September macht auch Russland mobil, verlangt eine Gleichbehandlung aller Apps auf Googles Betriebssystem Android. Laut einem Bericht der „New York Times“ will nun auch die Deutsche Telekom eine Kartellbeschwerde vor der EU-Kommission vorlegen.
Auch die Telekom habe dabei das Betriebssystem im Visier, berichtet das Blatt unter Berufung auf Insider. Eine offizielle Beschwerde wird innerhalb der nächsten Wochen erwartet. Der Vorwurf: Google würde seine eigenen Produkte wie Google Maps und die Onlinesuche gegenüber den Konkurrenten bevorzugen. Eine offizielle Beschwerde gäbe der Telekom die Möglichkeit, potentielle Beweise und Informationen gegen das US-Unternehmen vorzulegen, die den Verdacht der Bevorzugung erhärten könnten.
Neben der Telekom haben bereits weitere europäische Unternehmen, darunter Oracle und Nokia, Beschwerden im Rahmen der Android-Untersuchung eingereicht. Und auch in den USA ist Google ins Visier der Kartellbehörden geraten, denn auch die Federal Trade Commission (FTC) hat Ermittlungen eingeleitet, wie Insider behaupten.
Eine offizielle Bestätigung der Pläne blieb bisher aus, weder Google, noch die Telekom oder die EU-Kommission wollten zu den Spekulationen konkretes sagen. [buhl]
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