Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge mahnt eindringlich Veränderungen auf dem deutschen TV-Markt an. Nur mit höheren finanziellen Erlösen könne die Fußball-Bundesliga international wettbewerbsfähig bleiben.
„Wir stehen vor einer großen Problematik in Deutschland: Der Pay-TV-Markt wird de facto von einem Monopol beherrscht“, sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag) mit Blick auf den Abosender Sky.
„Meine Sorge ist: Wenn es uns allen nicht gelingt, dieses Monopol aufzulösen, werden wir uns weiterhin unter Wert verkaufen“, sagte Rummenigge. Den Clubs in England beschert ein neuer Rekordvertrag im Zeitraum 2016 bis 2019 knapp sieben Milliarden Euro. Die Konkurrenten Sky und BT (British Telecom) hatten den Preis in die Höhe getrieben.
In Deutschland läuft der aktuelle Vierjahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von rund 2,5 Milliarden Euro nach der Saison 2016/17 aus. „Die Bundesliga muss aufpassen, dass sie nicht unter die Transferräder Englands gerät“, warnte Rummenigge. Er prophezeit international ein „großes Comeback“ der englischen Vereine.
In Deutschland müssten auf dem Fernsehmarkt „neue Spieler“ aufs Feld, forderte Rummenigge. „Nur der Konkurrenzkampf treibt den Preis, so funktionieren Märkte. Deshalb wäre ich sehr dafür, unterschiedliche Pakete für unterschiedliche Anbieter zu schnüren.“ Ansonsten werde die Bundesliga nicht einmal den Rückstand zu den Spaniern oder Italienern aufholen, prophezeite der Chef des FC Bayern. [dpa]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com