Der sächsische CDU-Politiker Johannes Beermann hat die von ARD und ZDF parallel ausgestrahlten Silvesterkonzerte als „Schildbürgerstreich“ bezeichnet und plädiert für eine stärkere Abstimmung zwischen beiden Sendern.
„Es darf nicht sein, dass stundenlang auf beiden Kanälen jeweils eigene Sondersendungen mit denselben Bildern laufen“, sagte Beermann der Nachrichtenagentur dpa anlässlich der geplanten Parallelübertragung der Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton Ende April. ARD und ZDF seien keine Konkurrenten, sondern „Geschwister, die aus einer Geldbörse bezahlt wurden“.
Beermann leitet im Auftrag der Ministerpräsidenten die Arbeitsgruppe Beitragsstabilität, die bis 2014 Vorschläge über die Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorlegen soll. Dabei liegt ihm neben Einsparungen durch Rationalisierungen besonders eine optimierte Absprache zwischen den Anstalten am Herzen. Als politisches Idealziel bezeichnete es der Politiker, die Höhe der Rundfunkgebühren von derzeit 17,98 Euro im Monat auch über das bisher anvisierte Jahr 2015 hinaus stabil zu halten.
Dabei zeigte er sich skeptisch, ob wie von Verlagsseite gefordert für die umstrittene „Tagesschau“-App der ARD Geld fließen dürfe. Die Inhalte seien ja bereits von den „Gebührenschuldnern“ bezahlt, betonte er. Auch zu den Veränderungen des Sehverhaltens machte sich Beermann Gedanken: „Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat nicht mehr die Funktion eines abendlichen Lagerfeuers, um das sich alle versammeln und Krimis und Quizshows anschauen“, meinte er. [ar]
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