Alexander Gauland findet das ZDF-Sommerinterview, dass mit ihm geführt wurde, „einseitig“. Der Sender weist die Kritik zurück.
Der AfD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland hat das ZDF-Sommerinterview vom Sonntagabend scharf kritisiert. „Es ist unverhältnismäßig einseitig, dass Walde offensichtlich die Mission hatte, die AfD von vorne herein als konzeptlos darzustellen“, teilte Gauland am Montag auf Anfrage mit. „Das ist gelinde gesagt absolut unjournalistisch.“ Thomas Walde, der stellvertretende Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin, hatte Gauland am Sonntag rund 20 Minuten lang befragt.
Das ZDF wies die Kritik der AfD zurück: „Im „Berlin direkt“-Sommerinterview mit Alexander Gauland hat Moderator Thomas Walde Themen angesprochen, die für die Menschen im Land eine hohe Bedeutung haben, wie zum Beispiel Rente, Digitalisierung und Klimawandel“, teilte ein Sprecher auf Anfrage in Mainz mit.
Die ZDF-Sommerinterviews gibt es seit 30 Jahren. Im Rahmen dieser Interviewreihe stellte Walde dem Politiker zahlreiche Fragen – allerdings nicht zu Flüchtlingen, wie die zuständige Redaktion von „Berlin direkt“ in einem Vorab-Tweet zur Sendung ausdrücklich betonte: „Mit den Themen Klima, Rente, Digitalisierung – und ohne Flüchtlinge“.
Stattdessen hakte Walde beispielsweise beim Thema Rente mehrfach nach: „Ihre Partei hat kein Konzept zur Rente vorgelegt. Warum haben Sie sich die Mühe nicht gemacht?“, wollte er etwa wissen. „Das stimmt so nicht“, entgegnete Gauland und verwies auf den Parteitag, der zu diesem Thema geplant sei. Walde verteidigte die Sendung am Sonntag auf Twitter: „Er wird hart befragt wie andere auch. Journalismus“. [dpa]
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