Der Gewinnspielsender 9Live steht vor dem endgültigen Aus. Nach dem Ende des Live-Betriebs und dem Umbau zur Serien-Abspielstation soll der Sendebetrieb zum 9. August (Dienstag) endgültig eingestellt werden. Noch unklar ist, welcher Anbieter die frei werdenden Analogfrequenzen übernimmt.
Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 will 9Live nach Aussagen von Konzernchef Thomas Ebeling auf der heutigen Bilanzpressekonferenz der Sendergruppe am kommenden Dienstag voraussichtlich gegen 12.00 Uhr abzuschalten. Bisher waren auf dem Sender nach dem Ende des Live-Programms vor zwei Monaten zahlreiche Serienwiederholungen von ProSieben und Sat.1 zu sehen. Das schleichende Ende sei zunächst nicht kündbaren Verträgen über Werbezeiten, Dauerwerbesendungen und der Einspeisung des Programms geschuldet gewesen.
Unklar ist, wer in Zukunft über die analogen Frequenzen des Quizkanals verfügen kann. Bereits seit dem Ende des Live-Betriebes war in einigen Kabelnetzen der konzerneigene Frauensender Sixx in die Bresche gesprungen. In der Region Hamburg und Schleswig Holstein sendet der Spartenkanal bereits über die früheren DVB-T-Frequenzen von 9Live (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Offiziell haben die großen Kabelnetzer und die Landesmedienanstalten zu dieser Frage aber noch keine Stellung bezogen.
Der umstrittene Spielsender hatte zum 31. Mai ausgebuzzert. Dieser Schritt hatte sich seit längerem angedeutet: Das zwielichtige Image des Senders sorgte in der Pro-Sieben-Sat-1-Zentrale vermehrt für Kopfschmerzen, Bußgelder und Betrugsvorwürfe können nämlich abfärben – und seit der Verschärfung der Regeln für TV-Gewinnspiele wuchs die Zahl der Verfahren, während die Umsätze des Senders schrumpften – allein im ersten Quartal 2011 gingen sie um gut ein Drittel auf 9,2 Millionen Euro zurück.
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