Künftig soll nicht mehr der Deutsche Fußballbund (DFB) die TV-Übertragungsrechte für die EM-Qualifikationsspiele der deutschen Mannschaft vergeben, sondern zentral die Uefa. Das trifft vor allem ARD und ZDF.
Der europäische Fußballverband Uefa verspricht seinen Mitgliedsverbänden enorme Einnahmesteigerungen wenn die Übertragungsrechte für EM-Qualifikationsspiele ab 2014 nicht mehr durch jeden Landesverein separat, sondern zentral vergeben werden. Bis zu einer Milliarde Euro an Einnahmen kalkulieren die Strategen einem Bericht der Nachrichtenagentur DPA zufolge. Das sind mehrere hundert Millionen Euro zusätzlich, die den Fußballverbänden in die Kassen gespült werden.
Leidtragende an diesem Strategiewechsel sind in Deutschland vor allem die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten. Denn ARD und ZDF sind rein theoretisch die einzigen Abnehmer für die Fernsehrechte. RTL oder Sat 1 hätten Probleme mit der Finanzierung und Pay-TV-Sender wie Sky kein Interesse, da die Länderspiele nicht exklusiv gezeigt werden dürfen, sondern für alle TV-Zuschauer zugänglich sein sollen.
Aber auch sportlich gibt es Verlierer bei der neuen Strategie. In Deutschland sind die Qualifikationsspiele für WM und EM im TV-Vertrag mit ARD und ZDF enthalten, der dem DFB Medienberichten zufolge rund 80 Millionen Euro pro Saison einbringt. In diesem Paket stecken neben den Heimbegegnungen der deutschen Nationalmannschaft auch der DFB-Pokal, die Dritte Liga und die Frauen-Bundesliga. Sie profitieren somit derzeit noch von der Nationalelf. Diese Koppelung würde künftig entfallen, sollte die Zentralvermarktung kommen. [fp]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com