Konferenzübertragungen von Fußballspielen sorgen oftmals für Spannung, müssen jedoch mit Kompromissen auskommen. Diese Erfahrung musste man am Montagabend auch in der ARD machen. Die geäußerte Kritik ist zwar teilweiseüberzogen, allerdings hätte man auch einiges eleganter lösen können.
Wirkliche Freude wollte am Montagabend nicht aufkommen bei der Konferenz-Übertragung der ARD von den WM-Spielen Brasilien gegen Kamerun sowie Kroatien gegen Mexiko. Was an sich keine schlechte Idee ist, erwies sich in der Umsetzung als suboptimal, da den Zuschauern die ein oder andere spannende Szene verlorenging. Während Fans die Möglichkeit hatten, zumindest die Partie zwischen Kroaten und Mexikanern auf Einsfestival in voller Länge zu sehen, wurde das Spiel zwischen Brasilien und Kamerun im Ersten durch die Konferenzschaltungen teilweise so unglücklich zerstückelt, dass wichtige Szenen untergingen.
Das ist Pech und kann passieren, schließlich kann auch die ARD nicht erahnen, wann gerade wo ein Tor fällt. Insofern ist die Kritik, die im Netz stellenweise an der Übertragung geäußert wurde, überzogen. Mehr als ein schlechtes Händchen kann man dem Sender an dieser Stelle nicht vorwerfen. Trotzdem war der Übertragungsmodus nicht optimal.
Konferenzübertragungen, wie sie beispielsweise von Sky Deutschland im Rahmen der Bundesliga-Spieltage regelmäßig angeboten werden, sind immer ein Kompromiss. Allerdings kann sich Sky zumindest zugutehalten, dass es für die Zuschauer auf Wunsch auch möglich ist, alle Spiele komplett live zu sehen. Wer sich hier trotzdem für die Konferenz entscheidet, weiß um die Kompromisse, die er damit eingeht. Bei der ARD bestand diese Möglichkeit am Montagabend nicht, denn die Partie Brasilien gegen Kamerun gab es zumindest im klassischen Fernsehen nirgends in voller Länge zu sehen. Dabei hätte esdie Option durchaus gegeben, beide Spiele parallel in voller Länge auszustrahlen. So hätte sich zumindest kein Zuschauer darüber beschweren können, dass die ARD wichtige Szenen nicht live zeigt.
Die Chance, sowohl beide Spiele in voller Länge zu zeigen als auch eine Konferenz anzubieten, hätte dabei am Montagabend übrigens ebenfalls bestanden. Schließlich verfügt die ARD über weitere Spartenkanäle. Einige Zuschauer könnten sich dann zwar wiederum darüber beschweren, dass überall nur Fußball läuft, aber angesichts von nur wenigen Spielen, die im Rahmen der Weltmeisterschaft überhaupt für eine Konferenzübertragung in Frage kommen, ließe sich dies sicherlich verschmerzen. [ps]
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