Der umstrittenen Programmreform vom Funkhaus Europa hat nun ein weiteres WDR-Gremium zugestimmt. Im Juli sollen die Änderungen im Programm des multikulturellen Radiosenders umgesetzt werden, der unter anderem die Sendezeit der muttersprachlichen Sendungen verkürzt.
Mit dem WDR-Rundfunkrat hat nun ein weiteres Gremium der umstrittenen Programmreform des multikulturellen Radioprogramms Funkhaus Europa zugestimmt. In seiner Sitzung am Montag beschloss das Gremium die Umsetzung des neuen Programmschemas zum 1. Juli. Mit den Reformplänen, die den Sparmaßnahmen, zu denen der WDR gezwungen ist, geschuldet sind, kommen große Veränderungen auf das multikulturelle Radioprogramm des WDR zu.
So geht mit der Programmreform eine Verkürzungen der muttersprachlichen Sendungen einher: Die künftig auf eine halbe Stunde gestutzten Sendungen sollen dabei alle parallel 18 Uhr im Internet als Livestream sowie später zum Abruf zur Verfügung stehen. Gleichzeitig werden die muttersprachlichen Sendungen um ein Format in Arabisch ergänzt. „Die Welt ist in Bewegung, und wir sind es auch“, erklärte WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber. „Das neue arabische Angebot steht ganz in diesem Sinn.“
Auch Veränderungen im Musikprogramm von Funkhaus Europa stehen durch die Reform an, so sollen einige Sendungen komplett gestrichen, andere lediglich ins Nachtprogramm verschoben werden. Die Befürchtungen, dass das multikulturelle WDR-Hörfunkprogramm durch die Reform seine Ausrichtung auf Weltmusik verlieren wird, versuchte Weber zu entkräften: „Die bisherige Musikfarbe von Funkhaus Europa ändert sich dabei nicht.“
In seiner Sitzung am Montag beschloss der Rundfunkrat, dass die Reform im ersten Quartal 2017 evaluiert werden soll, sodass gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden können. „Der Rundfunkrat und vor allem der zuständige Programmausschuss haben die Änderungen eingehend geprüft, dabei flossen zahlreiche Anregungen insbesondere zu den fremdsprachlichen Sendungen ein, die dem Gremium zugegangen sind“, so Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrates. „Den Bedürfnissen großer Bevölkerungsteile, deren Muttersprache beispielsweise Türkisch ist, muss der WDR weiter Rechnung tragen.“[kw]
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