Für Böhmermann: NRW will Majestätsbeleidigung-Paragrafen kippen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Unterstützung für Jan Böhmermann: Bundeskanzlerin Angela Merkel will den Majestätsbeleidigung-Paragrafen, durch den dem ZDF-Satiriker eine Haftstrafe droht, kippen. Doch NRW geht dieses Vorhaben nicht schnell genug.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung will den sogenannten Majestätsbeleidigung-Paragrafen noch vor der Sommerpause kippen und dem Satiriker Jan Böhmermann so eine mögliche Bestrafung wegen dieser Vorschrift ersparen. „Ich will eine Bundesratsinitiative einbringen, die das Ziel hat, den Straftatbestand der Majestätsbeleidigung sofort abzuschaffen. Dann könnte man Herrn Böhmermann auch nicht mehr deswegen verurteilen“, sagte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die deutsche Justiz ermächtigt, gegen den Satiriker Jan Böhmermann wegen Beleidigung des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu ermitteln. Den betreffenden Paragrafen 103 des Strafgesetzbuchs, der die Beleidigung ausländischer Staatsoberhäupter unter Strafe stellt, will die große Koalition noch in dieser Legislaturperiode streichen. Die Gesetzesänderung soll nach Angaben Merkels aber erst 2018 in Kraft treten.
 
Böhmermann hatte Ende März in seiner satirischen TV-Show „Neo Magazin Royale“ (ZDF) ein Gedicht vorgetragen, in dem er Erdogan mit drastischen Worten angriff. Unabhängig von Ermittlungen nach Paragraf 103 StGB bearbeitet die zuständige Staatsanwaltschaft Mainz einen Strafantrag Erdogans wegen Beleidigung, den er als Privatmann einreichte. [dpa/kw]

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17 Kommentare im Forum
  1. Wehrte Politik, redet nicht immer drüber was ihr machen wollt, sondern setzt das doch einfach um! Dann steigt auch sicher wieder die Wahlbeteiligung und somit die politische Partizipation des Bürgers. So lange es aber nur Bekundungen gibt und diese nicht umgesetzt werden oder nur in Teilen, beklagt euch nicht dass ihr Wähler verliert und deren Vertrauen. So einfach ist es was dazu sagen. Differenzierter gäbe es viel mehr.
  2. Schöne Initiative mit Win-Win-Charme, aber eben mit der vordergründigen Absicht der SPD aus den Umfragetiefs zu helfen und gegen Murksel zu opportunieren. Der Tag der Abreccnung ist nicht mehr fern ...
  3. Hilfe! Das tut doch beim Lesen weh. Man muss doch nicht jeden Mumpitz mitmachen. Zumal die althergebrachte Schreibweise mit "ph" weiterhin möglich ist. Es fängt beim "Paragraf" an, irgendwann gibt es "Metaffer" und endet bei "Füsick" und dem "Füsioterapoid"
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