Nachdem Anfang des Jahres aus Kabel BW endgültig Unitymedia wurde, entschließt sich der Fachverband Rundfunk- und BreitbandKommunikation (FRK) nun gegen den Zusammenschluss beider Unternehmen vorzugehen.
Über drei Jahre ist es her, seit das Bundeskartellamt der Fussion von Unitymedia und Kabel BW zugestimmt hat. Seit dem 1. April dieses Jahres präsentieren sich die Unternehmen nun mit demselben Namen, Logo und Corporate Design. Die Übernahme ist damit abgeschlossen: Aus Kabel BW wurde Unitymedia.
Dennoch beschließt der Fachverband Rundfunk- und BreitbandKommunikation (FRK) nun gegen den Zusammenschluss beider Unternehmen vorzugehen. Dies gab der Fachverband am Donnerstag bekannt. Der Fachverband lässt derzeit von einer Anwaltskanzlei ein mögliches Vorgehen prüfen. Im Fokus steht dabei ein Vergleich, den Unitymedia mit der Deutschen Telekom und Netcologne ausgehandelt hatte. Beide Unternehmen hatten zuvor beim Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde gegen die Fussion eingereicht, die sie nach Abschluss eines Vergleiches zurückgezogen hatten.
Diesen Vergleich nimmt der FRK nun zum Anlass, gegen den Zusammenschluss von Unitymedia und Kabel BW, der nun mehr seit spätestens zwei Monaten vollständig abgeschlossen ist, vorzugehen. „Ziel ist ganz klar die Aufhebung des Vergleichs und die Rückabwicklung des Zusammenschlusses von Unitymedia und Kabel BW“, so FRK-Vorsitzender Heinz-Peter Labonte.
Allerdings ist es nach der abgeschlossenen Fusion fraglich, ob die von Labonte gewünschte „Rückabwicklung des Zusammenschlusses von Unitymedia und Kabel BW“ noch möglich ist. Aufgrund der inzwischen zusammengewachsenen Konzernstrukturen würde es sich in diesem Fall eher um die Zerschlagung eines Konzerns handeln.
Gegen Unitymedia und Kabel BW hatte der Fachverband schon in der Vergangenheit mit rechtlichen Schritten gedroht. [kw]
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