In Baden-Württemberg sehen die freien Radio ihre Existenz durch den sogenannten Digitalisierungsschub durch die Politik gefährdet. Die unabhängigen Sender würden damit zu Web-Radioprogrammen degradiert und die Meinungsvielfalt eingeschränkt.
In Baden-Württemberg sieht die Assoziation Freier Gesellschaftsfunk (AFF) die Existenz der freien Radios durch die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) bedroht. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des Verbandes hervor. Der Präsident der LfK, Thomas Langheinrich, hatte jüngst auf einer Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung angekündigt, die Digitalisierung der Bürgerradios vorantreiben zu wollen – und diese fortan nur noch über DAB Plus und im Internet senden zu lassen. Die Verbannung aus dem UKW-Netz stößt der AFF bitter auf – man wolle sich zur Wehr setzen.
Der von Langheinrich „Digitalisierungsschub“ genannte Schritt sei in der Realität eine Einschränkung der Meinungsvielfalt der Medienlandschaft in Baden-Württemberg, so die AFF. Die LfK wolle mit dieser Maßnahme die zehn freien Radios des Bundeslands in das Internet verbannen, die momentan über UKW zu empfangen sind. Auch in Sachsen wird dieses Thema aktuell diskutiert, denn die sächsische Landesmedienanstalt (SLM) hat den sächsischen freien Radios ein ähnliches Angebot gemacht, das sie aus dem UKW-Netz ausschließen würde. [hjv]
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