Die Moderatorin des WDR-Magazins „frauTV“, Lisa Ortgies (45), hält die emanzipatorische Ikone Alice Schwarzer in vielen aktuellen Debatten über die Rolle der Frau für verzichtbar.
„Man kann das gut ohne sie diskutieren“, sagte Ortgies der „Stuttgarter Zeitung“ (Samstag). „Bei Themen wie dem Unterhaltsgesetz, Arbeitsteilung in der Familie oder der Frauenquote hatte Frau Schwarzer öffentlich nichts zu sagen“. Auf die Frage des Blattes, ob die jahrelange mediale Alleinherrschaft von Schwarzer (69) über das Thema Emanzipation viele abgeschreckt habe, sagte Ortgies: „Das würde ich mit Ja beantworten. Alice Schwarzer steht nicht für einen modernen Feminismus. Sie steht für sich selbst“.
Viele meinen nach Ansicht von Ortgies, man müsse sich erst mit Schwarzer auseinandersetzen, um Gehör zu bekommen. „Den Fehler hat auch Familienministerin Kristina Schröder gemacht, als sie sich mit ihr angelegt hat“. Nachdem sich die CDU-Politikerin 2010 von der Frauenbewegung distanziert hatte, kam es zum öffentlichen Streit.
Ortgies war 2008 nach kurzer Zeit als Chefredakteurin der von Schwarzer gegründeten feministischen Zeitschrift „Emma“ ausgeschieden, nachdem sie sich mit der Publizistin überworfen hatte. [ar]
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