Die französische Regulierungsbehörde CSA hat sich entschlossen, mobiles Fernsehen nicht weiter voranzutreiben. Lizenziert wurde der Mobil-TV-Standard TMP bereits 2008, brachte es aber zu keinen nennenswerten Erfolgen.
16 Kanäle hatte die CSA vor vier Jahren lizenziert, allerdings konnten in Zusammenarbeit mit den beteiligten Sendern und Mobilfunkanbietern keine passenden Geschäftsmodelle erarbeitet werden, berichtete der Branchendienst „Broadband TV News“ am Sonntagabend. Zudem gab es von Anfang an Unstimmigkeiten über die Verteilung der anfallenden Kosten. 2009 hatte die CSA angestrebt, innerhalb von sechs Jahren 60 Prozent der Bevölkerung mit mobilem Fernsehen zu erreichen.
Einige der Frequenzen sollen nun im Rahmen der im März ausgeschriebenen sechs HD-Sender verwendet werden. Die restlichen seien für die Umsetzung eines neuen Projektes gedacht. Dabei handelt es sich um Broadcast Mobile Multimedia.
In Deutschland waren erste Versuche mit mobilem Fernsehen im DVB-H-Standard gescheitert. 2009 hatte sich die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) entschlossen, mit einem eigens gegründeten Kommittee die Potenziale des Funkstandards für Investoren abzuschätzen und neue Vermarktungsmodelle zu erarbeiten. Einige Anbieter wie die Deutsche Telekom bieten Nutzern eigene Angebote im mobil-TV-Bereich an. Einen eigenen Standard gibt es allerdings nicht. [rh]
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