In Frankreich prüft die Fernsehaufsicht derzeit eine Altersbeschränkung von Reality-Shows für Kinder. Anlass sind die Todesfälle im französischen „Dschungelcamp“.
Reality-Shows könnten in Frankreich bald für Kinder verboten werden. Wie die „SZ“ am Dienstag berichtete, prüfe die staatliche Fernsehaufsicht CSA derzeit ein Verbot derartiger Formate. Kinder unter zwölf Jahren sollen demnach keine Reality-Formate mehr zu sehen bekommen.
Grund für die Pläne der CSA sind zwei Todesfälle bei den Dreharbeiten zur Sendung „Koh Lanta“ in Kambodscha. Nach dem plötzlichen Tod eines Kandidaten während der Produktion hatte sich der Team-Arzt der Crew das Leben genommen. Das Format ist die französische Version des „Dschungelcamp“ und läuft seit zwölf Jahren sehr erfolgreich bei landesweit größten privaten TV-Sender TF1.
Für Frankreich, das in Sachen Jugendmedienschutz als liberal gilt, wäre Altersfreigabe für Reality-Formate ein ungewöhnlicher Schritt. Andererseits ist Selbstmord in der französischen Gesellschaft ein heikles Thema, da es in Frankreich überdurchschnittlich viele Freitode bei Teenagern gibt. Aus diesem Grund werden Inhalte mit diesem Bezug von den zuständigen Stellen besonders kritisch betrachtet. [hjv]
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