Frankfurter Fernsehturm wächst

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt – Die neue digitale Verbreitungstechnik DVB-T für das Fernsehen im Rhein-Main-Gebiet startet am 4. Oktober. Hessens für Medienpolitik zuständiger Minister, Stefan Grüttner, betonte den „gewaltigen Zusatznutzen“ dieser Technik.

Wie der Wiesbadener Kurier berichtet, wurde die neue Sendeantenne für DVB-T vom hessischen Rundfunk auf dem Großen Feldberg mit einem Kran installiert. Am Sendemast der Hohen Wurzel bei Wiesbaden ist die Montage bereits erledigt. Am Samstag folgt als dritte und letzte Installierung der Frankfurter Fernsehturm. Ein Hubschrauber wird die Sendeantenne in etwa 330 Meter Höhe zur Montagestelle fliegen. Der von den Frankfurtern auch „Ginnheimer Spargel“ genannte Turm wird mit der neuen Antenne um 13 Meter höher, sagte Dieter Ohrndorf von T-Systems. Joachim Weinmann, Betriebsdirektor beim HR, sieht als neue Zielgruppen vor allem mobile Nutzer, die DVB-T-Fernsehen im fahrenden Bus oder Auto mit perfektem Bild und Ton empfangen wollen oder sich den Digital-Fernseher in die Gartenlaube oder an den Baggersee mitnehmen. Auf Internetseiten und mit der seit gestern geschalteten Hotline unter der Telefonnummer 01805 25 55 25 werden Fragen zur Einführung des digitalen Antennenfernsehens beantwortet. Der Anruf kostet zwölf Cent pro Minute bei Anrufen aus dem Festnetz. Die Hotline ist von Montag bis Freitag zwischen 10 Uhr und 22 Uhr erreichbar.
 
DVB-T kann von 6,4 Millionen Menschen im Rhein-Main-Gebiet und Südhessen zwischen Gießen und Ludwigshafen sowie Rüdesheim und Aschaffenburg empfangen werden. Im Kernbereich von Wiesbaden, Mainz und Frankfurt wird eine kleine Zimmerantenne ausreichen, in entfernteren Regionen muss eine kleine unauffällige Außenantenne montiert werden. Nur am Rand des Sendebereichs benötigt man eine Dachantenne in bisheriger Größe. Voraussetzung für den Digital-Empfang ist der Kauf einer 70 bis 150 Euro teueren Set-up-Box als Decoder, die zwischen Antenne und Fernseher geschaltet wird. Im Rhein-Main-Gebiet werden etwa 180 000 Fernsehbesitzer, die nur über das bisherige analoge Antennensystem Programme empfangen, auf DVB-T umrüsten müssen. Nach einer Übergangszeit wird die alte Technik am 6. Dezember abgeschaltet. Für Nutzer von Kabelanschluss oder Satellitenschüsseln ändert sich nichts. Sie können DVB-T aber zusätzlich oder für weitere Fernseher in der Wohnung nutzen. Der Abschied von der analogen Sendetechnik ist gesetzlich vorgeschrieben. Spätestens ab 2015 soll DVB-T bundesweit flächendeckend empfangbar sein. Bisher werden nur in Ballungsräumen Inseln aufgebaut. Berlin hatte den Anfang gemacht. Ende dieses Jahres werden eine Million Bürger bundesweit digitales Antennenfernsehen nutzen.
 
Das Angebot im Rhein-Main-Gebiet umfasst zwölf öffentlich-rechtliche und zwölf private Fernsehprogramme. Zum Start sind ARD, ZDF, Kinderkanal, HR, SWR, 3sat und Phoenix dabei. Am 6. Dezember folgen die Privaten, zu denen RTL, Pro Sieben, Sat.1, RTL 2 und Vox gehören sowie weitere, die noch nicht endgültig feststehen.
 
Decoder und Antennen sind im Fachhandel schon zu kaufen. Es gibt rund 100 verschiedene Geräte von 40 Herstellern. Die Stiftung Warentest hat sie bereits untersucht und die Ergebnisse liegen als Heft und auf der Internetseite vor. [lf]

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