
Der französische Nachrichtensender France 24 unternimmt rechtliche Schritte nach dem Vewirrspiel um den Rücktritt der syrischen Botschafterin Lamia Schakkur. Eine Unbekannte hatte sich als Schakkur ausgegeben und gegenüber dem Sender ihren Rücktritt erklärt.
Wie die englische Tageszeitung „The Guardian“ in ihrer Wochenendausgabe berichtete, erstattete France 24 Anzeige wegen „Identitätsdiebstahl und Identitätswechsel“. Der Sender hoffe, dass die syrische Botschaft und Schakkur bei den polizeilichen Ermittlungen kooperierten.
Der französische Sender hatte die vermeintliche Rücktrittserklärung der Botschafterin live am vergangenen Dienstag auf den Sender geschickt. Bereits nach weniger als einer Stunde hatte Schakkur den Rücktritt im syrischen Fernsehen dementiert. Danach hatte sich France 24 über eine Pressestelle der syrischen Botschaft in Paris an Schakkur gewandt.
Zurück in Frankreich beschuldigte die syrische Botschafterin daraufhin France 24 der Fehlinformation und erklärte, ihre Stimme sei „gestohlen“ worden. Der Sender erklärte, dass Schakkur eine Einladung zu einem Gespräch über die Situation in Syrien von der syrischen Botschaft übermittelt worden sei, um das Missverständnis zu glätten.
Die Botschaft trete in der Regel via Telefon oder E-Mail mit dem Sender in Kontakt. Bei der falschen Anruferin sei die übliche Rufnummer übermittelt worden, so dass man an der Authentizität des Telefonats keine Zweifel gehabt habe, hieß es weiter. Nun werde man aber konzentriert an der Aufdeckung der Täuschung arbeiten, da man auch die Glaubwürdigkeit beim Zuschauer beschädigt sehe. [frt]
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