In den USA hat ein Kommentator des rechtskonservativen Senders Fox News zum Mord an Wikileaks-Gründer Julian Assange aufgerufen. Bob Beckel sagte, ein toter Mann könne keine Sachen veröffentlichen. Beckel erhielt für diese Aussage nicht nur Kritik.
In der Sendung „Follow the money“ sprach sich Beckel offen für die Tötung von Assange aus. Seine Argumente: „Wem schadet das? Den amerikanischen Bürgern. Die Art und Weise, wie man mit dieser Situation umgehen sollte, ist simpel: Wir haben Spezialeinsatzkräfte – ein toter Mann kann keine Sachen veröffentlichen. Dieser Typ ist ein Verräter, ein Verräter, hat jedes Gesetz der USA gebrochen. Der Typ sollte… und ich bin nicht für die Todesstrafe ..man sollte den Hurensohn illegal erschiessen.“ Zuspruch erhielt Beckel laut einem Bericht der Tageszeitung „Der Standard“ von Analyst Bo Dietl und Kolummnist Joel Mowbray. „Dieser Typ muss weg“, so Dietl.
Beckels Aussage ging dank Plattformen wie Youtube um die ganze Welt und sorgte bei Zehntausenden für Empörung. In Internetforen ist von „Fox-News-Faschisten“ die Rede. Aber nicht nur Beckel, der früher Vize-Staatssekretär unter dem Demokraten Jimmy Carter war, hat sich beim Thema Wikileaks im Ton vergriffen. Auch andere rechte Politiker fordern ein hartes Vorgehen. So will Tea-Party-Abgeordneter Allen West „die US-Medien zensieren, die es (Wikileakserkenntnisse) veröffentlicht haben“.
Das US-Fernsehen scheint beim Thema Wikileaks sowieso im Ausnahmezustand. Das Fernsehen bringt die Beschimpfungen und Hasstiraden ohne Distanz und im O-Ton. Fox überblendet lediglich das Wort „Hurensohn“ mit einem Pfeifton. Der Mordaufruf selbst geht aber ungefiltert über den TV-Sender. Und Beckel hat auch noch den Tip, dass die Special Forces den Job erledigen könnten: „die machen das schließlich jede Nacht in Afghanistan mit den Feinden der Vereinigten Staaten“, und Assange sei ein Feind der USA.
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