Finanzprüfer: NDR gibt zu viel Geld für Schweiger-„Tatort“ aus

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der vom NDR verantwortete „Tatort“ mit Til Schweiger zählt zu den prominentesten und gleichermaßen umstrittensten der ARD-Krimi-Reihe. Die Finanzkontrolleure des Hamburger Rechnungshofes kritisieren den NDR nun für die hohen Kosten, die seine „Tatorte“ verursachen.

Als „Tatort“-Kommissar verfolgt Til Schweiger einen sehr eigenen Stil, bei den Zuschauern kam sein Zweiteiler im letzten Jahr trotz des Einsatzes von Helene Fischer nur mäßig an. Die Quoten, die der Schauspieler mit „Der große Schmerz“ und „Fegefeuer“ im Ersten einfuhr, blieben unterdurchschnittlich. Für Aufsehen sorgte Schweiger letzten Januar dann eher durch seinen Rundumschlag, nachdem nach der Ausstrahlung des Zweiteilers Kritik laut wurde. Nun steht er als Kommissar Nick Tschiller erneut in der Kritik. Dieses Mal kommt der Widerspruch vom Hamburger Rechnungshof.

So hat dieser in seinem am Montag vorgelegten Jahresbericht zusammen mit den Niedersächsischen und  Schleswig-Holsteinischen Kollegen die Ausgaben des Norddeutschen Rundfunks (NDR), der die Schweiger-„Tatorte“ verantwortet, untersucht. Dabei kommen die Finanzkontrolleure zu dem Schluss: Der NDR liegt mit seinen Ausgaben für die ARD-Krimi-Reihe mit 1,7 Millionen Euro deutlich über dem ARD-Durchschnitt von 1,5 Millionen. Eine Episode, bei der es sich laut Medien-Spekulationen um die Schweiger-Folge „Der große Schmerz“ handelt, ließ sich die Landesrundfunkanstalt sogar 2,1 Millionen kosten.
 
Der NDR hatte sich zwar mit guten Quoten gerechtfertigt, die seine „Tatorte“ verzeichnen würden. Ein Argument, welches die Rechnungsprüfer allerdings nicht gelten ließen, denn die Erwartung werde „nicht durchgängig durch die Reichweitenmessungen bestätigt“, heißt es in dem Bericht. So muss der NDR für seine Produktionskosten viel Kritik von den Finanzkontrolleuren einstecken. Denn das Prüfverfahren auf Seiten der Landesrundfunkanstalt beanstanden die Kontrolleure als „inhaltlich unzureichend, nicht ausreichend transparent und nicht hinreichend gegen Korruption gesichert.“

[kw]

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15 Kommentare im Forum
  1. Mit dem Beitragsgeldern könnte man sicher was besseres anfangen als den Nuschelpeter jenseits jeder Realität und Gesetzt unkontroliert durch die Gegend marodieren lassen.
  2. Nix für ungut, aber diese Rechnungsprüfer haben keine Ahnung wie die Kosten von Filmproduktionen kalkuliert werden. Der Produzent muss eine Kalkulation für die Kosten des Drehs anhand des abgenommenen Drehbuchs einreichen, die dann geprüft wird. Da die Schweiger-Tatorte deutlich actionlastiger sind als andere Tatorte sind sie natürlich teurer als der Durchschnittstatort, da solche Szenen mit die teuersten sind. Ein Vergleich mit den Durchschnittswert bringt gar nix. Selbst ein Tatort, der unter dem Durchschnitt liegt, kann auch zu teuer sein, wenn zB wenig Außendrehs gibt und wenige Personen involviert sind und die Hauptdarstellerin noch nie einen Film gedreht hat. Dann wäre der Rechnungshof vielleicht glücklich, aber der Beitragszahler gelinkt. Umgekehrt kann ein Tatort, der über dem Durchschnitt liegt im Einzelfall spottbillig sein. Generell sind Drehs in Hamburg und München auch deutlich teurer als im Rest von Deutschland. Wenn sie kritisieren wollen müssen sie sich schon die Mühe machen, die konkrete Kalkulation auseinanderzunehmen und belegen, dass die Kosten eines konkreten Tatorts nicht im Verhältnis zum Aufwand der Filmproduktion standen. Ein paar dumme Zahlenvergleiche bringen da nichts. Manchmal fragt man sich auch, ob es jemand geben sollte, der die Arbeit der Rechnungshöfe kontrolliert. 130 Mitarbeiter für eine solche Hamburger Behörde halte ich auch für einen ziemlichen Wahnsinn.
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