Die ARD hat ihre Finanzplanung bis Ende 2020 vorgelegt. Demnach fehlen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt 99 Millionen Euro pro Jahr. Knapp 1,6 Milliarden Euro Mehreinnahmen aus dem neuen Rundfunkbeitrag liegen derweilnoch auf Sperrkonten.
99 Millionen pro Jahr zusätzlich will die ARD: Wie die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt am Freitag mitteilte, hat sie bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ihre Anmeldung für den 20. KEF-Bericht vorgelegt. Darin enthalten ist der ungedeckte Finanzbedarf für die Jahre 2017 bis 2020. „Gute Programme kosten Geld, deswegen brauchen wir für die kommende Beitragsperiode ab 2017 einen Ausgleich für Preissteigerungen“, erklärte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor.
Die zusätzlichen Millionen begründet die ARD mit der allgemeinen Preissteigerung sowie neue Technologien wie der Ausbau von DAB Plus und DVB-T2. Ferner würde auch die Digitalisierung der Archive zu den Mehrkosten beitragen. Zudem sei die Rundfunkanstalt aufgrund der Preissteigerungen bereits in den vergangenen Jahren zu Sparmaßnahmen angehalten gewesen.
Im Zeitraum 2013 bis 2016 standen den öffentlich-rechtlichen Sendern zur Finanzierung ihres Programms die durch den neuen Rundfunkbeitrag erwirtschafteten Mehreinnahmen von 1,59 Milliarden Euro nicht zur Verfügung, diese liegen derzeit auf Sperrkonten. Bei der Evaluierung der neuen Haushaltsabgabe hatte sich die Kommission der Länder trotz erwirtschafteter Mehreinnahmen gegen eine Senkung des Beitrags ausgesprochen. Bereits zu diesem Zeitpunkt war auf den steigenden Finanzbedarf der Rundfunkanstalten hingewiesen worden, die Mehreinnahmen könnten zur Deckung des höheren Bedarfs herangezogen werden. Die Prüfung des von der ARD eingereichten Finanzberichts wird die KEF voraussichtlich im Frühjahr 2016 abgeschlossen haben. [kw]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com