Die deutschen Film- und Fernsehproduzenten sehen dank junger Internet-Unternehmen wie Youtube neue Marktchancen. Von Seiten der TV-Sender sind die Produktionsbudgets hingegen merklich gesunken.
Das Fernsehen unterliegt derzeit einem deutlichen Wandel, den auch die deutschen Film- und Fernsehproduzenten deutlich zu spüren bekommen. So scheinen die Produktionsbudgets bei den Sendern nicht mehr so locker zu sitzen, wie in früheren Zeiten, wodurch die Gewinn-Margen bei den Produktionsfirmen geringer werden. In einem Interview mit dem Portal „Medienpolitik“ sprach Christoph Palmer, Geschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten, darüber, dass der Konzentrationsdruck auf die einzelnen Unternehmen zunehmen werde. Daher sei damit zu rechnen, dass bei mittleren und größeren Unternehmen die Zusammenarbeit bis hin zu Fusionen und Übernahmen zunehmen werde.
Der steigende Kostendruck sei bereits erkennbar und führe zu einem veränderten Produktionsverhalten, eine Marktbereinigung sei daraus jedoch derzeit nicht unbedingt ableitbar. Bei den Kosten sei jedoch die kritische Grenze bei der Preis-Qualitätsspirale bereits erreicht. Diese sollte nicht weiter nach unten gedreht werden. Neue Märkte würden derzeit vor allem abseits des klassischen linearen Fernsehens entstehen. „Online-Plattformen und Video on Demand stellen rasch wachsende Märkte dar, die für uns interessant sind“, so Palmer. Unternehmen wie Youtube, das in diesem Jahr zwölf deutsche Themen-Kanäle unter Beteiligung deutscher Produzenten gestartet hat, böten neue Chancen und neue Märkte. Die Produktionsfirmen seien bereit, diese zu nutzen.
Trotz des insgesamt schwierigen Marktumfeldes blickt der Geschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten optimistisch auf das Jahr 2013: „Die Rahmenbedingungen für die Filmproduktion sind trotz mancher Probleme in Deutschland so schlecht nicht.“ So gäbe es in Deutschland einen qualifizierten Nachwuchs aus gut ausgestatteten Hochschulen. Außerdem würden die produktionsfirmen dank des deutschen Föderalismus auf viele verschiedene Zentren verteilt. Durch eine kreative Firmenlandschaft sei das Filmschaffen hierzulande in Kino, Fernsehen oder im Werbefilm auf einem qualitativ hochwertigen Niveau. [ps]
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