Film- und TV-Produzenten: Mehr Aufträge, aber nicht mehr Geld

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die deutschen Film- und Fernsehproduzenten schätzen ihre wirtschaftliche Situation trotz der besseren Auftragslage insgesamt nicht besser ein als vor zwei Jahren.

Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Mitglieder-Befragung (die dritte seit 2009) der deutschen Produzentenallianz, der rund 220 Firmen angehören. Statt 46 Prozent seien es heute lediglich 47 Prozent der Mitglieder, die ihre aktuelle Lage positiv bewerteten, hieß es von der in Berlin ansässigen Vereinigung der Produzenten. Der Anteil der negativen Einschätzungen sei im Vergleich zu 2009 sogar von 17 auf 21 Prozent gestiegen.
 
Der Blick in die Zukunft fiel bei der Befragung jedoch positiver aus: 57 Prozent sehen die Lage demnächst rosiger, eine Zunahme von 13 Prozentpunkten. Die Zahl der Unternehmen, die neue Arbeitsplätze schaffen wollen, ist im Vergleich zu 2010 um 30 Prozent gestiegen.

Planten 2010 lediglich 20 Prozent der Unternehmen eine Aufstockung der Zahl ihrer Festangestellten waren es nach Angaben der Allianz es 2011 schon 26 Prozent. Mehr als verdoppelt habe sich die Zahl der Produzenten, die die Zahl ihrer freien und befristet beschäftigten Mitarbeiter steigern wollten. Statt 20 Prozent im Vorjahr seien es jetzt 41 Prozent.
 
Die Umfrage zeige, dass die Produzenten nach wie vor die ungenügende Vergütung ihrer Leistungen als das mit Abstand bedeutendste Problem ansehen. Das betreffe vor allem Unternehmen, die für das Fernsehen oder die Werbung produzierten.Mit ARD und ZDF hatten die Produzenten im vergangenen Jahr eine Eckpunkte-Vereinbarung mit Regelungen geschlossen, die sie unter anderem bei der Weitervermarktung ihrer Produkte stärken beteiligen sollte.
 
Die finanziellen Leistungen der Sender lassen laut Verband dennoch zu wünschen übrig. „Der mangelhaften Vergütung stehen nämlich zunehmend Herausforderungen der Zukunft gegenüber“, sagte Produzentenallianz-Vorsitzender Alexander Thies. „Wir können nicht so investieren, wie wir müssten – und dies, obwohl unsere Leistungen offenbar attraktiv sind und unseren Partnern sichere und gestiegene Einnahmen bescheren.“
 
Zuletzt hatte vor wenigen Tagen die Kölner Firma Zeitsprung („Das Wunder von Lengede“, „Contergan“) Insolvenz angemeldet und dies unter anderem mit den hohen Investitionen begründet, die im Voraus zu leisten seien. [dpa]

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