
Hollywood – Peinliche Schlappe für Hollywoods Glaubwürdigkeit im Kampf gegen Raubkopierer: Bislang haben die Hollywood-Studios vor allem US-Studenten für ihre Verluste aus Raubkopien verantwortlich gemacht – fälschlicherweise, wie sich jetzt herausgestellt hat.
Gleich lautenden Medienberichten zufolge musste der Interessenverband der US-Filmindustrie MPAA (Motion Picture Alliance of America) jetzt einräumen, jahrelang mit falschen Zahlen operiert zu haben. Demnach waren die Angaben in einer häufig zitierten Studie völlig überzogen: Hollywood führte 44 Prozent der weltweiten Verluste aus Raubkopien auf US-Studenten zurück. Jetzt geht man allgemein noch von 15 Prozent aus.
Dies dürfte einen großen Image-Schaden für die Hollywood-Studios bedeuten, die mit der 2005 erstellten Studie für härtere Bestrafungen und Gesetze für Raubkopierer geworben hat. Laut eigenen Angaben seien aufgrund eines „menschlichen Fehlers“ die Zahlen vertauscht worden. Jetzt wird die stark in Zweifel geratene Untersuchung noch einmal extern geprüft.
Raubkopien verursachen laut Hollywood-Angaben 6,1 Milliarden US-Dollar Schaden weltweit. Man geht nun aber davon aus, dass der Löwenanteil nicht in den USA selbst entsteht. [lf]
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