Nach der gelungenen Übernahme von Kabel Deutschland macht sich Vodafone nun offenbar für einen Frontalangriff auf die Deutsche Telekom bereit. Denn die Briten wollen ihre Festnetzsparte Arcor mit Kabel Deutschland zusammenführen.
Nur knapp vier Wochen, nachdem Vodafone die Übernahme von Kabel Deutschland mit der Zustimmung der Aktionäre unter Dach und Fach gebracht hat, machen sich die Briten nun bereit, ihre Position auf dem deutschen Markt zu stärken. Der erste Umbau betrifft dabei die Festnetzsparte Arcor. Denn die will Vodafone nun mit der von Kabel Deutschland zusammenlegen, wie Vodafone-Chef Vittorio Colao gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe) erklärte. Die Führung der Abteilung soll dabei künftig ganz in Unterföhring liegen, wo der Kabelnetzbetreiber seinen Sitz hat.
Mit diesem Vorhaben holt Vodafone dabei zum ersten größeren Schlag gegen die Deutsche Telekom aus, die im Festnetzgeschäft zu den wichtigsten Anbietern in Deutschland zählt. Wenn die Briten Arcor und Kabel Deutschland hier tatsächlich zusammenlegen, dürfte es die Telekom künftig deutlich schwerer haben, auf ihrem Heimatmarkt zu agieren. Denn mit Vodafone formiert sich dann ein neuer großer Player.
Vodafone und die Telekom verbindet dabei bereits im Mobilfunkbereich eine mitunter scharfe Rivalität. Ähnliches dürfte sich nun auch im Fetznetz-Segment abzeichnen. Zudem wollen sich die Briten nach dem Kauf von Kabel Deutschland auch im Bereich Internet und Fernsehen besser positionieren.
Zudem kritisierte der Vodafone-Chef, dass die Telekommunikations-Branche durch die starke Regulierung im Vergleich zu reinen Internet-Anbietern ins Hintertreffen gerate. „Wir können die Welten, in denen Telekommunikations-, Internet- und Medienunternehmen unterwegs sind, nicht als drei verschiedene Welten betrachten. Wir brauchen einheitliche Regeln für alle“, sagte Coalo gegenüber dem Blatt.
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