Werbung im Fernsehen oder Zeitschriften und Magazinen hat bei den Deutschen immer noch die stärkste Wirkung. Daran konnten auch neue Werbeformen im Netz oder mobil nichts ändern. Diese Werbeformen werden sogar eher als störend empfunden.
An TV-Werbung (75 Prozent), in Tageszeitungen (62 Prozent) und Magazinen (61 Prozent) erinnern sich deutsche Konsumenten am häufigsten. Gleichzeitig wird die Intensität dieser Werbeumfelder von 74 bis 82 Prozent der Befragten als besonders hoch wahrgenommen. Das sind die Ergebnisse der „Advertising Touchpoints Study 2010“, die in einer Befragung mit insgesamt über 7 000 Online Interviews in sieben europäischen Ländern die Teilnehmer zu ihrer Wahrnehmung und Meinung zu 33 verschiedenen Berührungspunkten mit Werbung befragte. Die Studienteilnehmer aus Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, England und Russland wurden zu den Punkten „Erinnerung“, „Intensität“, „Aufdringlichkeit“, „Vertrauen“ und „Nutzen“ der verschiedenen „Advertising Touchpoints“ befragt.
Dass die klassischen Werbeformen an der Spitze liegen, sollte die Werbetreibenden zum Nachdenken anregen. Norbert Dube, Account Director Brand & Communication bei TNS Infratest, sagte: „Diese klassischen Werbeformen sollten also weiterhin ein Teil des Marketing Mixes sein, da man mit reiner Internetwerbung, wie die Studie zeigt, auch schnell zum Störfaktor für den Konsumenten im Alltag werden kann.“
Nach den Bereichen TV, Tageszeitungen und Magazinen liegen mit 59 Prozent die „Werbung auf Plakatwänden, Schildern oder Postern“ auf Platz vier, gefolgt von Radiowerbung mit 55 Prozent. Als Vertreter der neueren Werbekanäle in den Medien sind unter den Top 10 die Internet Banner (55 Prozent), Internet Pop-Up-Werbung (53 Prozent) und die E-Mail-Werbung auf Platz zehn mit 52 Prozent vertreten. An Erwähnungen in Blogs und Foren (15 Prozent), SMS Werbung (13 Prozent), Online Empfehlungen (13), Werbung in Videospielen (sieben Prozent) und über MMS (sechs Prozent) erinnern sich die wenigsten Teilnehmer der Befragten.
Die höchste Erinnerungsquote bei „Werbung im TV“ geht bei den meisten Befragten in Deutschland mit einer hohen wahrgenommenen Intensität von TV-Werbung (82 Prozent) einher. 57 Prozent fühlen sich durch TV-Werbung jedoch gleichzeitig gestört und nur 18 Prozent vertrauen Werbung im Fernsehen. Nur für wenige hat TV-Werbung einen nützlichen Aspekt (15 Prozent) während 47 Prozent sie als „nicht nützlich“ einstufen.
Enttäuschend für die PR-Industrie schnitt die Internet-Werbung ab. Werbung in Form von Internet Pop Up’s wird in der gleichen Höhe ihrer Intensität in Deutschland auch als störend empfunden (68 Prozent). Sie gehört neben E-Mail Werbung (58 Prozent) und Telefonwerbung (71 Prozent) zu den drei am meisten als störend empfundenen Werbeformen. Mit einer von über 60 Prozent der Befragten als hoch empfundenen Intensität und einer Erinnerungsquote in den letzten 30 Tagen von mehr als der Hälfte der Befragten Deutschen liegt das Vertrauen zu Internet PopUp Werbung (acht Prozent) und E-Mail Werbung (acht Prozent) sehr niedrig. Der Nutzen ist mit fünf Prozent für Interet Pop Up’s und sieben Prozent für E-Mail Werbung ebenfalls besonders gering. [mw]
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