Kurz nach dem Saisonstart und vor der ersten Länderspielpause ist es für einige vielleicht auch von Interesse, wie es ab Saisonende eigentlich weitergehen wird. Dann wird sich nämlich einiges ändern. DIGITAL FERNSEHEN liefert einen Überblick der im Juni stattgefundenen Ausschreibung:
Kurz angerissen sei schon einmal so viel gesagt: Sat.1 und Sport1 feiern Comebacks. DAZN wird wichtiger, aber die Klassiker von der „Sportschau“, über die Sky-Konferenz bis hin zum „Sportstudio“ und dem „Doppelpass“ bleiben in ihrer bisherigen Form unangetastet. Ein wenig verwunderlich war, dass Amazon Prime bei der Ausschreibung nicht großartig zum Zuge gekommen ist. Dies erklärt sich aber vielleicht anderweitig.
Bundesliga
Hier tut sich ganz schön was: Sky konzentriert künftig auf den Samstag. Im Angebot des Pay-TV-Anbieters verbleiben somit ab nächsten Sommer noch knapp über 200 Live-Spiele. DAZN hingegen stockt gehörig auf. Von aktuell rund 40 Partien schwingt sich der Sportstreaminganbieter mit künftig insgesamt 106 Live-Übertragungen zu einem relevanten Player im Geschäft mit der Bundesliga auf. Mit Integrationen in Kabel- und IPTV-Angebote von Vodafone und Telekom hat sich auch bereits zu Beginn dieser Saison entsprechen aufgestellt – fehlt eigentlich nur noch Sat-TV. Hinzu kommt, dass Amazon das Angebot integrieren könnte, wie sie es – ebenfalls seit Saisonstart – mittlerweile zu tun pflegen, anstatt wie versuchsweise während der (Corona-)Restsaison 2019/20 sich mit eigenen Übertragungen einzuklinken.
Kleines Trostpflaster für Sky-Kunden: Immerhin konnten die Relegation und der Supercup von DAZN rübergeholt werden. Die Überraschung der Vergabe landete aber Sat.1 mit dem Bundesliga-Comeback von „ran“. Die bisher beim ZDF liegenden Eröffnungsspiele der Hin- und Rückrunde, sowie der Supercup die Relegationen zur ersten und zweiten Bundesliga laufen demnächst wieder unter dem 90er-Jahre Kultbanner im Free-TV.
Zusammenfassungen
Stichwort Free-TV: Hier wird es wie erwähnt auch weiterhin haufenweise Zusammenfassungen vom Bundesliga-Wochenende geben. Das Wichtigste zuerst: Die „Sportschau“ darft weiter samstags ab 18.30 Uhr vom Nachmittag berichten. Das ZDF kann ab 21.45 Uhr mit dem „Sportstudio“ nachziehen, hat dies aber schon in der Vergangenheit trotz Erlaubnis stets eher zu späterer Stunde getan. Auch bei den Sonntagsspiele der Bundesliga ändert sich nichts. Diese werden von der ARD ab 21.45 Uhr weiterhin in den dritten Programmen verwertet.
Das Nitro-Paket mit den Drittverwertungsrechten ab Montag ist nun offenbar an drei Bieter gegangen – ZDF, ARD und Sport1. Wie die Ausgestaltung dieser Highlight-Rechte dann im Endeffekt aussehen werden, kann bislang nur spekuliert werden. Unklarheit herrscht auch noch über die Zweitligaspiele vom Freitag und Sonntag. Hier dürfte wahrscheinlich auch über Sky Sport News im Free-TV berichtet werden. Aber für eine Kooperation, wie schon kurzfristig vor Beginn dieser und der Saison davor geschehen, dürfte Sport1 auch hier wieder der erste Ansprechpartner von Sky sein.
2. Bundesliga
Denn die zweite Liga komplett live wird es auch ab Sommer 2021 exklusiv weiterhin nur bei Sky geben. Die Unterklasse feiert jedoch in Live-Comeback im Free-TV bei Sport1. Dort wird die neue Ansetzung samstags, um 20.30 Uhr parallel zur Pay-TV-Übertragung live gezeigt. Zusätzlich zu den Samstag-Highlights der 2. Bundesliga in der ARD-„Sportschau“ hat sich Das Erste auch die Zusammenfassungen des Freitagabends und Sonntagnachmittags gesichert, die zuletzt bei Sky Sport News und Sport1 liefen. Samstags darf auch das ZDF nach 21.15 Uhr Highlights der Spiele vom Tag zeigen. Wie bei der 1. Bundesliga passiert dies in der Regel ab 23.15 Uhr „Sportstudio“.
DFB-Pokal
Die aktuellen gültigen TV-Rechte für den DFB-Pokal sind noch bis Sommer 2022 gültig. Das heißt, dass es hier keinerlei Änderungen geben wird. Alle DFB-Pokal-Spiele live sind wie gewohnt nur Sky bei zu sehen. Die Live-Pakete fürs Free-TV umfassen insgesamt 13 Spiele. Das der ARD beinhaltet neun Begegnungen (erste und zweite Runde jeweils ein Spiel, dritte Runde bis Halbfinale jeweils zwei Spiele und das Finale), das von Sport1 vier (jeweils ein Spiel der ersten Runde bis zum Viertelfinale).
Radio
Die ARD löst im Onlineradio-Bereich Amazon ab und kann in Kombination mit ihren traditionsreichen Hörfunk-Bundesligachiene (Stichwort: Schlusskonferenz) damit ein Gesamtangebot unter einen Hut bringen, dass es so noch nicht gegeben hat. Zumindest hier reicht ein Zugangskriterium, nämlich der verpflichtende Rundfunkbeitrag, um die gesamte Bundesliga in einem Paket live erleben zu können.
Bildquelle:
- Bundesliga: © Michael Stifter - stock.adobe.com