Der FDP-Medienexperte Torsten Herbst hat sich kritisch zu einem möglichen Bieterwettstreit von ARD und ZDF um die Übertragungsrechte der UEFA Champions League geäußert. Es sei nicht nachvollziehbar, wenn die Preise auf dem Rücken der Gebührenzahler in die Höhe getrieben würden. Noch ist allerdings gar nicht klar, ob die ARD überhaupt um die TV-Rechte mitbieten wird.
Die FDP lehnt einen Bieterwettstreit zwischen dem ZDF und der ARD um die Übertragungsrechte für die UEFA Champions League ab der Saison 2015/16 ab. Am Mittwoch äußerte sich Torsten Herbst, medienpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag, betont kritisch zu diesem Thema.
„Es wäre nicht nachvollziehbar und völlig absurd, wenn ARD und ZDF auf dem Rücken der Gebührenzahler um den Erwerb von Sportrechten wetteifern würden“ so der Sprecher. Preistreiberei bei Sportrechten mit Gebührengeldern lehne man in der FDP klar ab. „Es sollte zu denken geben, wenn beispielsweise private TV-Sender von einem zu teuren Angebot zurückschrecken“, teilte Herbst weiter mit. Man wolle auf keinen Fall, dass die öffentlich-rechtlichen Sender die Sportrechte viel zu teuer einkaufen und dies dann auch noch als Argument für Preiserhöhungen nutzen.
Im Free-TV können Zuschauer die Spiele der UEFA Champions League derzeit beim ZDF verfolgen. Doch für die Übertragungen ab der Saison 2015/16 werden die Rechte derzeit neu vergeben. Während das ZDF bereits angekündigt hat, auf jeden Fall wieder ein Gebot abgeben zu wollen, waren die großen Privatsendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 zuletzt eher zurückhaltend. Grund sind die erwarteten hohen Preise für den Rechteerwerb. Bei der ARD hingegen hat man sich nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, ob man um die Rechte mitbieten will.
Attraktiv wäre ein Rechtepaket sowohl für das ZDF als auch für die ARD. Beide Rundfunkhäuser müssen ab Sommer 2014 auf die Übertragung von WM-Qualifikationsspielen der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft verzichten, da sich RTL dafür die Exklusivrechte gesichert hat. Ob es allerdings tatsächlich zu einem Bieterwettstreit zwischen beiden Sendeveranstaltern kommt, ist ungewiss. Die zu erwartende Kritik dürfte ARD und ZDF gleichermaßen abschrecken. [ps]
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