Fazit des dritten Lokal-TV-Kongresses

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der dritte Lokal-TV-Kongress in Potsdam ist mit einem Besucherrekord zu Ende gegangen. Die zwei intensiven Kongresstage fanden ihren Höhepunkt im Abschlusspanel.

Es herrschte Einigkeit darüber, welche Bedeutung lokalem Journalismus zukommt: „Demokratie funktioniert ohne ausgezeichneten Lokaljournalismus nicht!“, erklärte Bärbel Romanowski-Sühl, Medienrätin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, und mahnte zugleich, dass man nicht auf seinem Stuhl sitzen bleiben dürfe, sondern täglich in Richtung Politik agieren müsse – gemeinsam mit den Landesmedienanstalten.

„Ist ein Politiker im Saal? Nein. Das ist das Problem!“, so Romanowski-Sühl. Als einen Ansatz zur Unterstützung von Lokaljournalismus berichtete die Medienrätin zudem von einem Positionspapier zur Förderung von Lokaljournalismus, welches der Medienrat der MABB beschlossen hat.

Außerdem sollte das Thema Förderung als punktuelle Unterstützung anstatt als grundsätzliche Finanzierungsgrundlage gesehen werden. Als Vertreter aus dem Print-Bereich zeigte sich Michael Tallai von der Mediengruppe Thüringen Verlag GmbH zwar froh darüber, nicht gefördert und somit auch nicht reguliert zu werden, stellte aber gleichzeitig auch fest, dass sich das bisherige Geschäftsmodell von lokalem Journalismus in seiner jetzigen Form nicht aufrecht erhalten lässt. Es liege außerdem nahe, mit Lokal-TV zusammenzuarbeiten, statt als Verlag teuer alles selbst aufzubauen.

Laut René Falkner vom Bundesverband Lokal-TV gibt es bereits viele Modelle, in denen Zeitungsverlage mit Lokal-TV-Sendern gut kooperieren. Ob das als Rettungsanker bezeichnet werden kann, scheint ihm jedoch nicht sicher. Er gab auch zu bedenken, dass lokales Fernsehen das einzige Medium ist, was neben der Zeitung noch längere Inhalte liefert. Dennoch treffen die Veranstalter auf einen seiner Meinung nach ungerechten gesetzlichen Rahmen, insbesondere in Bezug auf Werberichtlinien. Es gingen riesige Mengen an Werbegeldern zu großen Plattformen, deren Rolle für die demokratische Meinungsbildung mindestens fraglich ist.

Zahlreiche Wortmeldungen aus dem Plenum konnten die Diskussion zusätzlich aufladen: Prof. Rüdiger Steinmetz, Medienrat der SLM, etwa sprach klar aus, dass die SLM Lokal-TV will und dieses nach Kräften und mit Geldern in Millionenhöhe über das Modell „Betrautes Fernsehen“ unterstützt. Von Senderseite kamen Anregungen, Wahlkampagnen der Politik stärker in Richtung Lokal-TV zu lenken oder Lokal-TV-Veranstalter bei der Erzeugung eines journalistischen Gegengewichts in den Sozialen Netzwerken projektweise zu fördern. Denn schließlich sei Lokal-TV der Gegner von Fake News und erfülle öffentlich-rechtliche Aufgaben. Jochen Fasco schlug abschließend vor, dass Thema „Lokal-TV & Politik“ zum Leitthema des nächsten Lokal-TV-Kongresses zu erheben.

[bey]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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