Fake-News: Rheinneckarblog muss 9000 Euro zahlen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Ein erfundener Bericht über einen Anschlag in Mannheim ist der Grund für eine saftige Geldstrafe. Der Betreiber des Rheinneckarblogs muss 9000 Euro für die Fake-News blechen.

Im März hatte der Rheinneckarblog einen Artikel über einen angeblichen Anschlag veröffentlicht. Dabei ging es um 136 Menschen, die in Mannheim zu Tode gekommen sein sollten. Wie der „Horizont“ berichtet, bittet die Staatsanwaltschaft den Betreiber des Blogs jetzt zur Kasse. 

Der Artikel, in dem die Rede von 50 Angreifern war, die für ein „Blutbad apokalyptischen Ausmaßes“ verantwortlich seien, kostet dem Verurteilten 9000 Euro Strafe. In der Fake-News war laut „Horizont“ außerdem die Rede von einer Nachrichtensperre, die von der Polizei verhängt wurde. 
 
Die Staatsanwaltschaft hat sich für die Strafe entschieden, weil der Text durch sein realistisches Erscheinungsbild „den öffentlichen Frieden“ gestört habe. Laut den Rechtsvertretern wurde der Beitrag mehr als 20 000 Mal aufgerufen. Hardy Prothmann, der Betreiber des Rheinneckarblogs, ist mit der Strafe nicht einverstanden. Gegenüber dem „Horizont“ sagt er: „Die Staatsanwaltschaft verfolgt mit diesem Strafbefehl politische Ziele gegen einen auch für sie unbequemen Journalisten.“
 
Aber warum wurde der Text überhaupt veröffentlicht? Wie Prothmann erklärt, habe man keine Massenpanik erzeugen wollen. Ziel des Artikels war es, Aufmerksamkeit für mögliche Bedrohungslagen und für Fake News zu erzeugen.
 
„Unabhängig von der Absicht, die die Redaktion mit dem erfundenen Bericht verfolgte, hat sie damit dem Ansehen der Presse massiv geschadet“, argumentierte der Deutsche Presserat, der bereits am 15. Juni eine Rüge gegen den Rheinneckarblog ausgesprochen hatte. [PMa]

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