Das Magazin „journalist“ hat eine Umfrage bei mehreren Rundfunkanstalten und Mediengruppen durchgeführt. Diese ergibt: Mehrere Fälle von sexueller Belästigung in den eigenen Häusern sind dort bekannt.
Im Zuge der „#MeToo“-Debatte kam unter anderem ein medienträchtiger Fall von sexueller Belästigung beim Westdeutschen Rundfunk ans Licht. Vor Kurzem wurde dem entsprechenden Mitarbeiter gekündigt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Was diesen einen Sender nun in schlechtem Licht dastehen lässt, ist aber bei weitem kein Einzelfall. Das Medienmagazin „journalist“ hat bei ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 nachgehakt.
Die Sender antworten überraschend offen. Beim NDR sei vor fünf Jahren ein solcher Fall vorgekommen, mit dem sich nachfolgend die interne Beschwerdestelle befasst habe. Bei Radio Bremen war es Ende letzten Jahres zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. SR, SWR, BR und ZDF melden recht schwammig „wenige Fälle“.
„Wir hatten einen Fall in der jüngeren Vergangenheit, der auch sofort entsprechend sanktioniert wurde“, zitiert der „journalist“ ein ProSiebenSat.1-Statement. Genauer wird das Medienunternehmen jedoch nicht. Man beteilige sich gemeinsam mit dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien an der Etablierung einer branchenübergreifenden Beschwerdestelle gegen sexuelle Gewalt (DIGITAL FERNSEHEN-Artikel vom Tag). [jk]
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