Facebook möchte die Champions League offenbar in bisher nicht erschlossene TV-Märkte bringen, aber auch nichts dafür zahlen. Internationale Medien berichten von einem Null-Euro-Angebot an die UEFA.
Die Idee an für sich klingt erst einmal Interessant: Champions-League-Spiele per Facebook-Livestream in Länder bringen, in denen die europäische Königsklasse bislang nicht zu sehen ist. Facebook hat einen solchen Vorschlag offenbar bei der UEFA eingereicht.
Anscheinend gehen beide Seiten aber gegensätzlich an den Sachverhalt heran. Facebook hofft darauf, die Übertragungsrechte kostenlos erstehen zu können. Man geht scheinbar davon, dass, wenn in Ländern wie Indien, Kolumbien oder großen Teilen Afrikas die Champions League aktuell nicht zu sehen sei, man der UEFA und den Menschen in den Schwellenregionen einen Gefallen tun würde.
Während letzteres sicherlich so gesehen werden kann, ist man bei der UEFA aber nicht so angetan von der Idee. TV- und Streaming-Rechte sind das Hauptkapital der internationalen Fußballverbände. Sie zu verschenken, selbst für Regionen, wo es bislang keinen Zugang zu Spielen der Champions League gibt beziehungsweise man sich mit keinem Anbieter einigen konnte, kommt für die UEFA nicht infrage.
So toll die Idee auch klingen mag, verfolgt Facebook natürlich primär wirtschaftliche Interessen bei diesem Vorschlag. Eine Null auf der Ausgabenseite gegenüber potenziellen Einnahmen aus Sportevent-Werbespots in riesigen Zuschauermärkten, klingt zu schön, um wahr zu sein und ist es auch.
Internationalen Medienberichten zufolge hat die UEFA das Angebot abgelehnt, ohne darüber zu diskutieren. Facebook wird wohl oder übel Geld investieren müssen, wenn man ins Streaming-Geschäft mit großen Sportereignissen einsteigen möchten. Das gilt nicht nur für den Fußball. [bey]
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