In der Debatte um Fake News wird Facebook häufig wegen der zögerlichen Vorgehensweise kritisiert. Nun hat das soziale Netzwerk eine Initiative angestoßen, die im französischen Wahlkampf Falschnachrichten besser bekämpfen soll. Auch Google mischt dabei mit.
Wie groß der Einfluss von Falschnachrichten auf die US-Wahl Ende 2016 tatsächlich war, ist unter Experten umstritten. Dennoch wächst die Angst europäischer Politiker vor den anstehenden Wahlkämpfen. Besonders am Pranger steht dabei Facebook, das sich im Kampf gegen diese Fake News bisher eher zögerlich präsentierte. Für den Wahlkampf in Frankreich soll sich dies ändern, wie das „Handelsblatt“ meldet.
Demnach plane das soziale Netwerk eine Initiative namens „Cross Check“, die verhindern soll, dass entsprechende Falschnachrichten auf Facebook veröffentlicht werden. Dazu ist eine Zusammenarbeit mit zahlreichen großen französischen Nachrichtenorganisationen geplant, unter anderem mit der Agentur AFP, BFM TV, dem Magazin „L’Express“ und der Zeitung „Le Monde“. Auch Google beteiligt sich nach eigener Aussage an der Initiative.
In Deutschland hat Facebook ebenfalls ein härteres Vorgehen angekündigt und arbeitet dafür mit dem Recherchezentrum Collectiv zusammen. Am Montag steht Facebook in Würzburg wegen des Themas Fake News jedoch erst einmal vor Gericht: In einer Klage eines syrischen Flüchtlings geht es um die Frage, ob das soziale Netzwerk zum Löschen von Falschnachrichten verpflichtet ist. [buhl]
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