Es wird eng für Instant Articles von Facebook. Eigentlich sollten die schnellladenden Artikel im weltgrößten sozialen Netzwerk den Verlagen mehr Traffic, User und auch Geld bringen. Doch das Experiment ist gescheitert, jetzt zieht sich auch der „Guardian“ zurück.
Als vor zwei Jahren Instant Articles von Facebook gestartet wurde, waren die Hoffnungen der Verlage groß. Sie träumten von höhere Reichweiten und Werbeeinnahmen, Facebook glaubte mit dem Format eine bessere Verweildauer zu erreichen. Aber wie es nun aussieht, ist die Hoffnung der Enttäuschung gewichen.
Vor einigen Wochen strich schon die „New York Times“ ihre Segel bei Instant Article. Es wurde erkannt, dass die Monetarsierung der eigenen Mobil-Seite mehr bringe, führte Kinsey Wilson aus. Er ist Produkt- und Technologiechef der New York Times. Dem Blatt folgten „Cosmopolitan“, „Forbes“und „Quartz“. Alle gaben finanzielle Gründe für ihre Entscheidung an.
Wie am Wochenende die amerikanische Marketing-Publikation „DigiDay“ berichtete, hat jetzt auch „The Guardian“ sein Engagement beim Facebook-Format sowie bei Apple News eingestellt. „Wir haben umfangreiche Versuche mit Facebooks Instant Articles und Apple News durchgeführt, um zu erwägen, wie gut sie zu unseren journalistischen und geschäftlichen Zielen passen. Nach der Auswertung haben wir uns dazu entschieden, unsere Artikel-Veröffentlichungen auf beiden Plattformen zu stoppen“, sagte ein Guardian-Sprecher gegenüber „DigiDay“.
Keine Überraschung ist der Rückzug für FAZ-Digitalchef Mathias Müller von Blumencron. „Instant Articles an den Konzern zu verschenken, macht schlicht keinen Sinn. Instant Articles bringen leider kaum zusätzlichen Traffic und schon gar kein Geld“, teilt er über Twitter mit. [tk]
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