Die hohe Nachfrage nach Tablet-PCs wird Marktforschern zufolge dauerhafte Auswirkungen auf die Computer-Branche haben. Die Hersteller müssen sich den neuen Gegebenheiten anpassen.
Der Aufstieg der Tablet-Computer wird das Geschäft der Computerbranche laut Marktforschern auf Dauer verändern. Alle PC-Hersteller stehen vor der großen Herausforderung, ihr Angebot an den Boom mobiler Geräte wie Smartphones und Tablets anzupassen, betonte ein Analyst der Marktforschungsfirma Gartner, Ranjit Atwal, Montag. „Je mehr Zeit sie dabei verlieren, desto größer ist das Risiko für sie“, sagte Atwal.
Der PC-Absatz fiel im Weihnachtsquartal Gartner zufolge um 4,9 Prozentauf 90,3 Millionen Notebooks und Desktops. Bereits vergangene Wochehatte der Gartner-Konkurrent IDC einen Rückgang von 6,4 Prozent auf 89,8Millionen Geräte ermittelt. Inzwischen sei klar, dass es einenstrukturellen Wandel gebe: Die Verbraucher dürften dauerhaft viel öfterzum Tablet greifen, wenn sie nicht unbedingt auf eine Tastatur oderbesonders viel Rechenleistung angewiesen seien, sagte Atwal.
Das Ende Oktober gestartete neue Microsoft-Betriebssystem Windows 8 habe dem PC-Markt unter den neuen Bedingungen nicht einen solchen Schub wie die Vorgänger geben können, sagte Atwal. Zugleich sei es zu früh für ein endgültiges Urteil. Zum einen kämen in den nächsten Monaten viele neue Geräte mit niedrigeren Preisen auf den Markt. Zum anderen müsse man inzwischen das Geschäft mit klassischen Computern und mobilen Geräten zusammen betrachten. „Die Frage ist nicht nur, wie viele PCs mit Windows 8 verkauft werden, sondern auch, wie viele Kunden Microsoft für seine Smartphone- und Tablet-Software gewinnen kann.“
Nach Rechnung von Gartner konnte Hewlett-Packard seine Position als Marktführer knapp vor dem chinesischen Herausforderer Lenovo verteidigen. Das entspricht auch dem Trend, den IDC errechnet hat. Die Analysten von Gartner sahen HP im vierten Quartal bei einem Marktanteil von 16,2 Prozent und Lenovo bei 15,5 Prozent. IDC kam auf ein Verhältnis von 16,7 zu 15,7 Prozent. Zugleich wächst der Absatz von Lenovo schnell, während die HP-Verkäufe stagnierten. Hewlett-Packard hat kein Geschäft mit Smartphones und Tablets mehr, seit 2011 die Geräte des mobilen Betriebssystems WebOS eingestellt wurden. Lenovo bietet dagegen verschiedenen Tablet Computer an und führt in China den Smartphone-Markt an. [dpa/hjv]
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