5G bietet nach Ansicht des Kommunikationswissenschaftlers Otfried Jarren neue Entwicklungschancen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Europa.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass da neue Angebote gemacht werden, es gibt ganz andere Möglichkeiten“, sagte der Experte der Universität Zürich am Mittwoch bei den Medientagen Mitteldeutschland in Leipzig bei einer Diskussion über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa. Generell seien die Massenmedien in einem starken Wandel – weg von einem Angebotsmarkt hin zu einem Nachfragemarkt.
MDR-Intendantin Karola Wille sieht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Europas der Zukunft ein unabhängiges Inhaltenetzwerk, das stark nutzerorientiert ist und dem Publikum viele Dialog- und Partizipationsmöglichkeiten einräumt. „Entscheidend ist, dass wir in der Gesellschaft stark verankert sind, dass die Gesellschaft den öffentlich-rechtlichen Rundfunk trägt.“ Deswegen seien Themen wie Vertrauen ganz entscheidend.
Für den Generaldirektor des österreichischen ORF, Alexander Wrabetz, ist für die Entwicklung der kommenden Jahre entscheidend, dass das Publikum stärker über die Onlineplattformen des Senders erreicht werde. Von derzeit 15 Prozent müssten in fünf bis zehn Jahren 90 Prozent so erreicht werden.
„Nur dann kommen wir dauerhaft aus der Gebührendiskussion raus.“[dpa]
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