Exklusivere Auslese der Themen in der ARD-Nachrichtenredaktion

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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30 Jahre lang war es einfach in der ARD-Nachrichtenredaktion die Themenauswahl zu treffen: Es wurden übermäßig viele Meldungen überprüft und später ausgestrahlt – teilweise wurde mehr berichtet, als sich die Redakteure selbst merken konnten.

Jetzt möchte Chefredakteur Kai Gniffke den Rotstift ansetzen, denn das sei „absurd“. Im Anschluss an eine Nachrichtensendung könnten die Redakteure gelegentlich nicht mal selbst alle Inhalte wiedergeben, die gesendet worden seien, sagte Gniffke auf dem Jahrestag der Journalistenvereinigung „Netzwerk Recherche“ in Hamburg. Die Flut an Meldungen sei für den Zuschauer innerhalb von 15 Minuten kaum aufnehmbar. Gniffke will nun stärkeres Gewicht auf die redaktionelle Themenauswahl legen. Die Journalisten und Redakteure müssten in Zukunft deutlich mehr „sieben“.

Beim Flaggschiff der deutschen TV-Nachrichten habe sich in den letzten dreißig Jahren nur wenig verändert, berichtete der Chefredakteur von seinen Erfahrungen. „Die ‚Tagesschau‘ bietet auch heute noch fünf bis sechs Beiträge pro Sendung und dazu kommen noch mal so viele Meldungen“. Für ihn sei wichtig, in Zukunft einzelnen Themen deutlich mehr Raum zu bieten und sie stärker als bislang geschehen zu vertiefen. [mho]

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4 Kommentare im Forum
  1. AW: Exklusivere Auslese der Themen in der ARD-Nachrichtenredaktion Einerseits nachzuvollziehen, aber andererseits sollte es keine "Selbstzensur" im Ausselektieren von Nachrichten geben. Wenn schon den Verantwortlichen auffällt, dass in 15 Minuten nicht alle Nachrichten passen, sollte die ARD daran denken 1extra in einen 24h Nachrichtensender auszubauen, anstatt die in den 15 Minuten ohnehin schon komprimierten News zu bescheiden. Oder ist das irgendwie gar politisch gewollt nicht mehr so viele Themen zu behandeln? Sind doch die ÖR geradezu durchzogen mit politischen Fäden. Bald haben wir "amerikanische Verhältnisse" was unsere News angeht und relevante Themen werde kaum noch gegeben sein. Richtig gute Nachrichten sind in diesem Land ohnehin ein rares Gut!
  2. AW: Exklusivere Auslese der Themen in der ARD-Nachrichtenredaktion Das Problem ist, dass die es eben nicht dürfen. Die ARD wäre sicherlich sofort dabei. Aber scheut wohl die außeinandersetzung mit der Politik und vor allem den Privaten Verlagen, die dann erst Recht auf die barikaden gehen werden. Zum Glück sind in den Gremien die wirklich was zu sagen haben, die Mehrheit immer noch andere und keine Politiker
  3. AW: Exklusivere Auslese der Themen in der ARD-Nachrichtenredaktion Die Rahmenbedingungen kann man für die ARD schaffen, wenn sie es aktuell nicht darf. Die Privaten haben ihre Chance auf Nachrichten im TV vertan! Ambitioniert gestartet und heute ein Schatten ihrer Selbst. Die Privatsender oder Verlage sollten einen 24h-Newssender etablieren, dann wäre sozusagen alles in Ordnung. Aber die schaffen es nicht wie man sieht. Die ARD hätte das Geld dafür um so einen Newssender zu führen.
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