In einem Interview hat sich der ehemalige Geschäftsführer von RTL, Helmut Thoma, erneut kritisch über seinen früheren Arbeitgeber geäußert. Er kritisierte den Umzug in die neue Sendezentrale nach Köln-Deutz und das Niveau des aktuellen Programms.
In einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ bezeichnete der Ex-RTL-Chef die neuen Realityshows wie die Sendung „Raus aus den Schulden“ mit Peter Zwegat als Billigstfernsehen. Er fände zwar toll, dass die Formate funktionierten, aber sie kosteten nichts und hätten einen geringen Nutzwert. „Das kann man mit unterbeschäftigten Schauspielern nachstellen. Da braucht man keine Serien und aufwendigen Shows“, so Thoma gegenüber der Zeitung.
Auch dem Umzug des Senders vom Kölner Stadtteil Junkersdorf in die Messehallen nach Köln-Deutz (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete) konnte Thoma wenige positive Aspekte abgewinnen. „Die RTL-Zentrale an der Aachener Straße hatte eine ideale Verkehrsposition. Sie sind gleich auf der Autobahn, Sie sind sehr schnell in Düsseldorf und auch am Flughafen in Bonn – wenn man Interviewgäste einlädt, ist das ideal“, sagte er im Interview. Der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen habe ihn in privaten Gesprächen wiederholt um die exponierte Lage beneidet. [su]
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