Helmut Thoma (72), Pionier des deutschen Privatfernsehens, will von neuen Entwicklungen am TV-Markt nicht so viel wissen. „Es gibt kein digitales Fernsehen. Es gibt nur Fernsehen“, sagte der langjährige Chef des Privatsenders RTL bei den Medientagen in München.
„Wenn ich mit einem Elektrokabel und einem Joghurt in einen Laden gehe, bekomme ich auch noch lange nicht einen Elektrojoghurt“. Er wolle damit sagen, dass für das Publikum entscheidend sei, was an Inhalten auf dem Bildschirm zu sehen und nicht, ob der Verbreitungsweg digital oder analog sei.
Thoma bereitet zur Zeit mit dem früheren NBC-Europe-Geschäftsführer Helmut Keiser das Projekt Volks-TV vor. Das Unternehmen, das im nächsten Jahr starten soll, versteht sich als Mantelprogramm für regionale Anbieter, die für die eigene Herstellung ihrer Rahmenprogramme über den lokalen Teil hinaus nicht ausreichende Mittel besitzen.
Laut Thoma bietet der Markt neben den öffentlich-rechtlichen Sendern und dem privaten Duopol mit der RTL-Gruppe auf der einen und der ProSiebenSat.1 Media AG auf der anderen Seite Platz für eine dritte Kraft. Klar ist dem österreichischen Medienunternehmer jedoch, „dass ich einen Erfolg wie damals mit RTL nicht wiederholen kann“.
[dpa/ar]
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