
München – Der ehemalige Medienratsvorsitzende der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Klaus Kopka, soll auch Darlehen vom ehemaligen Vorstandschef von Premiere und Pro Sieben Georg Kofler erhalten haben.
Der ehemalige CSU-Abgeordnete des Hofer Landtags und frühere Medienratsvorsitzende der BLM hat sich nicht nur vom Medienunternehmer Ralph Burkei (DIGITAL FERNSEHEN berichtete), sondern auch vom Ex-Premiere-Chef Georg Kofler Kredite in Höhe von „einigen zehntausend Euro“ geben lassen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.
Kritisch sind die Kredite, da sowohl Pro Sieben als auch Premiere der Kontrolle durch die BLM unterliegen. Kofler war von 1988 bis 2000 zunächst Geschäftsführer und später Vorstandsvorsitzender des damals neu gegründeten Privatsenders Pro Sieben. Von 2002 bis 2007 Vorstandschef der Pay-TV-Plattform Premiere.
Besonders Pro Sieben hatte bei den Medienaufsehern für Kritik gesorgt. Denn der Sender stand im Verdacht, vom Filmhändler Leo Kirch über dessen Sohn Thomas beeinflusst zu werden. Kirch hätte, weil er bereits Sat 1 und weitere TV-Kanäle besaß, auf diese Weise mehr Medienmacht gehabt, als es damals gesetzlich erlaubt war. Die BLM hatte zuerst eine „Entflechtung“ durchsetzen wollen, war dann aber im Kreise der Landesmedienanstalten doch nicht gegen die Sendelizenz von Pro Sieben vorgegangen.
Kopka seinerseits leugnet, dass Koflers Kredite ein verspäteter Dank für eine wohlwollende Medienaufsicht insbesondere bei Pro Sieben gewesen seien. „Mit Pro Sieben und Kirch habe ich nichts zu tun gehabt.“ Er habe vergangenes Jahr Geld gebraucht und sich an Kofler gewandt, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Kofler habe die „Sicherheit, dass er beim Verkauf meines Hauses in Niederbayern das Geld zurückbekommt“. Das Haus sei „noch nicht endgültig verkauft“. [ar]
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