Ex-DRadio-Chef fordert Stiftung Medientest

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Ernst Elitz, von 1994 bis 2009 Gründungsintendant des Deutschlandradios, hat eine höhere Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gefordert. Helfen könnte laut Elitz eine Stiftung Medientest, die die Programme der Sender überprüft.

Elitz verweist auf den Vorschlag des aus dem Amt scheidenden Direktors der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen, Norbert Schneider. Dieser hatte, als er noch im Dienst war, eine „Stiftung Medientest“ vorgeschlagen. Elitz ist überzeugt, dass diese Stiftung die Qualitätsfrage klären könnte. Schneider, Grandseigneur der deutschen Medienpolitik, habe sich auf die Empfehlung einer von Richard von Weizsäcker berufenen Sachverständigen-Kommission gestützt, die 1994 einen „Rat zur Begutachtung der elektronischen Medien“ samt „Stiftung Medientest“ empfohlen hatte. Der Vorschlag kam aber nicht durch. „So genau wollte man auch damals nicht wissen, was Programme den Bürgern wert sind“, vermutet Elitz.

„Ihre Werthaltigkeit zu prüfen, ist heute zwingender denn je. Wurde der Vorwurf der Angleichung der Programme öffentlich-rechtlicher und privater Anbieter bis vor einigen Jahren noch brüsk zurückgewiesen, scheint Programmkonvergenz heute strategisch erwünscht“, kritisiert Elitz. Moderatoren würden wie Schaufensterpuppen hin und her geschoben. Und die gemeinsame Veranstaltung des Song-Contest „Unser Lied für Oslo“ mit Stefan Raab und Pro Sieben als Retter des öffentlich-rechtlichen Unterhaltungsauftrags habe die Frage provozieren müssen, ob die junge Pop-Künstlerin Lena Meyer-Landrut nicht die ideale Generalintendantin des dualen Systems wäre.

Eine unabhängige Beurteilungsinstitution, eine Stiftung Medientest, könnte ARD und ZDF ermutigen, ihre Stärken wie unabhängige Nachrichtenberichterstattung, exzellente Dokumentationen oder den Unterhalt von Spitzenorchestern stärker herauszustellen. „Und sie könnte den Sendern Mut machen, jenseits der heute vorherrschenden Gremienbetulichkeit provokante Themen auf den besten Programmplätzen auszustrahlen.“

Eine Stiftung Medientest könnte laut Elitz auch den Wunsch privater Radio- und Fernsehveranstalter und Verleger behandeln, die für ihre Qualitätsprodukte ebenfalls Gebührenanteile fordern. So müssten alle Kämpfer auf dem medienpolitischen Schlachtfeld Interesse an einer Institution haben, die sich über ihre Kleinstreitigkeiten erhebt und vergleichbar einer britischen Royal Commission Vorschläge für die Zukunft des deutschen Mediensystems unterbreitet. [mw]

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1 Kommentare im Forum
  1. AW: Ex-DRadio-Chef fordert Stiftung Medientest Das wird es nicht geben. Da spielen die ÖR nicht mit. ARD und ZDF werden auf ihr seichtes Programm weiterhin bestehen. arte und Deutschlandradio müssten sich ja auch bei so einem Test keine Sorgen machen.
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