Ex-Bertelsmann-Chef will Firmenchronik stoppen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der ehemalige Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Middelhoff will ein Buch über das 175-jährige Jubiläum des Medienkonzerns stoppen. Middelhoff sieht seine Rolle in dem Buch falsch dargestellt.

Middelhoff will die Auslieferung des Buches verhindern, weil es über seine Tätigkeit Lügen enthalte, sagte der Ex-Bertelsmann-Chef dem Magazin „Focus“ (aktuelle Ausgabe). Er hoffe, dass „verantwortungsbewusste Führungskräfte“ bei Bertelsmann das Buch stoppen würden. Middelhoff kritisiert die in dem Band abgedruckte Darstellung des Historikers Hartmut Berghoff, er habe 1999 den damaligen Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn zu einer Fusion mit der US-Internetfirma AOL „gedrängt“. Das sei „komplett falsch“ und ein „Skandal“, so Middelhoff. Laut Middelhoff gibt es dafür keine Belege.

Tatsächlich habe er in einem Gespräch mit Mohn die Anfrage von AOL-Gründer Steve Case weitergeleitet, ob außer einer schon bestehenden Kooperation beider Konzerne „noch mehr möglich sein könnte, wie etwa ein Merger“. Dies habe Mohn jedoch abgelehnt. Auch von Case selber hatte Middelhoff vor einigen Tagen Unterstützung erhalten. der AOL-Gründer hatte „Ungenauigkeiten“ in dem Buch kritisiert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).  

Außerdem kritisierte Middelhoff, dass Bertelsmann mit der RTL Group zu „abhängig“ vom Fernsehmarkt sei. Es sei höchste Zeit, dass  „strategisch etwas Neues“ nachwachse, weil auch das Fernsehen einem Lebenszyklus unterliege. „Aber da kommt nichts“, so der Ex-Manager. [mw]

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