Ein TV-Blackout zur Handball-WM in deutschen Wohnzimmern wird immer wahrscheinlicher. Nach dem Verhandlungs-Aus der Öffentlich-Rechtlichen und derOnline-Anbieter sind kaum noch Kandidaten vorhanden. Mit Eurosport hat ein möglicher Interessent bereits abgewunken.
Die Handball-Weltmeisterschaft und das deutsche Fernsehen werden 2017 wohl keine Freunde mehr. Stattdessen nimmt das Worst-Case-Szenario immer mehr Konturen an, der deutsche Handball-Fan wird wohl nach Frankreich reisen müssen, um die Partien der Nationalmannschaft live zu sehen. Denn die Zahl der Interessenten sinkt immer weiter. Mit Eurosport zeigt einer der wenigen verbliebenen Kandidaten kein Interesse am Turnier.
„Das Thema Handball-WM ist für Eurosport derzeit nicht relevant“, erklärte ein Sprecher von Discovery gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Vor allem die von TV-Rechte-Inhaber BeIn Sports geforderte Verschlüsselung führt der Free-TV-Sender als Grund für den Verzicht auf Verhandlungen an.
Damit sind die Zuschauer um eine weitere Hoffnung ärmer, nachdem sich die Öffentlich-Rechtlichen aus diesem Grund aus dem Poker verabschieden mussten, auch der Streamingdienst Dazn war aufgrund der hohen Forderungen von BeIN aus dem Rennen ausgeschieden. Ein Angebot von Sportdeutschland.TV, dem Online-Sportportal von ProSiebenSat.1, hatte der Rechte-Inhaber ohne Angabe von Gründen abgelehnt.
Der Deutsche Handball-Bund (DHB) sucht nach eigenen Angaben weiter nach einer Lösung, doch sind nicht alle Kandidaten in diese Suche eingebunden. „Mit wem der DHB an einer Lösung arbeitet, weiß ich nicht, mit uns aktuell nicht“, erklärte der Geschäftsführer von Sportdeutschland.TV, Björn Beinhauer, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA). [buhl]
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