
In Deutschland wird zu Beginn des neuen Jahres aller Voraussicht nach die Rundfunkgebühr auf 17,98 Euro pro Monat steigen. Während ARD und ZDF sich beschweren, dass selbst dann nicht genug Geld in die Kassen kommt, gehen Frankreich und England neue Wege.
So strebt Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy eine anteilige Steuerfinanzierung des französischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks an. Letzten Berichten zufolge will Sarkozy die Steuer auf Elektronikartikel sowie Handy- und Internetanschlüsse zu erheben, dafür soll die Werbung aus den Programmen verschwinden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Wie die „Financial Times Deutschland“ (FTD) schreibt, diskutiert man in England einen noch radikaleren Weg: Unter dem Stichwort „top slicing“ verbirgt sich ein völlig neuartiges Konzept. So sollen künftig auch private Sender und Produzenten öffentliche Gebührengelder erhalten können. James Purnell, britischer Kultur- und Medienminister will dafür eine Rundfunkkommission bilden, die hochwertige Sendungen auch bei Privatsendern in Auftrag gibt. Damit wäre das Gebührenmonopol der BBC gebrochen.
Derweil wandelt man in Deutschland und Österreich weiter auf eingetretenen Finanzierungspfaden. Auch der ORF will eine Gebührenerhöhung um zehn Prozent, dazu soll mehr Werbung geschaltet werden dürfen (DF berichtete). Und in Deutschland: Hierzulande ist keiner mit dem erzielten Ergebnis so richtig zufrieden. ARD und ZDF bemängeln einen zu hohen Sparzwang, die Privatsender fordern derweil auch die Werbefreiheit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und das digitale Radio im DAB-Standard steht vor dem Aus. [lf]
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