Der Bezahl-TV-Anbieter Sky erwartet aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zu Übertragungen im Pay-TV zunächst keine Konsequenzen für das eigene Geschäft. Aus dem Richterspruch könnten sich für den Sat-Anbieter sogar Chancen ergeben.
Zunächst müsse der Richterspruch in Großbritannien in Recht umgesetzt werden, sagte ein Sprecher am Dienstag in München. Dann seien die Rechteverkäufer am Zuge, sich Gedanken über die künftige Vermarktung etwa von Sportrechten zu machen. Erst an dritter Stelle sei dann Sky Deutschland an der Reihe. Dann biete der Spruch möglicherweise Chancen, die eigenen Produkte künftig auch in anderen Ländern anzubieten.
Für den Pay-TV-Anbieter sind unter anderem die Rechte für die Live-TV-Übertragungen für die Bundesliga, die Sky noch für die laufende und die kommende Saison hat, ein wichtiges Argument bei der Kundenakquisition. Die Verhandlungen für die Partien ab 2013 würden demnächst beginnen.
Branchenbeobachter gehen davon aus, dass das EuGH-Urteil die Verhandlungsposition der Sender gegenüber den Ligen sogar stärken könnte, da die vor allem an exklusiven Rechten interessiert seien – die nach dem Urteil nur noch schwer zu garantieren sind. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will eigentlich die Einnahmen aus dem Rechteverkauf deutlich steigern.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am Dienstag in Luxemburg die nationalen Vermarktungsgrenzen gekippt und entschied, dass es Zuschauern nicht verboten werden darf, sich Decoderkarten für den Empfang ausländischer Bezahlplattformen zu beschaffen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dpa/js]
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