Die jüngsten Pläne der Europäischen Union dürften Nutzer von Netflix, Amazon und Co. freuen. Denn eine neue Verordnung soll die Nutzung der Streamingdienste auch über Landesgrenzen hinaus erlauben.
Das Internet und die zunehmende Digitalisierung haben auch im Fernseh-Verhalten für eine Veränderung gesorgt, Streamingdienste ermöglichen bekanntlich den Zugriff auf Serien, Filme oder Dokumentationen zu jedem beliebigen Zeitpunkt an jedem Ort. Letzteres allerdings gilt nur innerhalb des Landesgrenzen, denn im Auslandsurlaub verhinderten die Anbieter den Zugriff auf ihre Inhalte. Dieses sogenannte Geoblocking soll nach dem Willen der Europäischen Union (EU) jedoch schon bald der Vergangenheit angehören.
Wie „Der Spiegel“ berichtet, soll bereits am Donnerstag eine sogenannte Portabilitätsverordnung beschlossen werden, nach der kostenpflichtige Streamingdienste innerhalb der EU im Ausland keine Zusatzkosten für die Nutzung erheben dürfen und ähnlich wie im Inland funktionieren müssen.
Sollte die Verordnung verabschiedet werden, was laut Beobachtern unabhängig von einer Aussprache am Mittwoch im Europäischen Parlament als wahrscheinlich gilt, wäre dies ein Sieg des für den Digitalen Binnenmarkt zuständigen Vizepräsidenten Andrus Ansip. Bisher sperrten sich Marktteilnehmer wie die großen Hollywood-Studios gegen diese Verordnung, wollen diese doch ihre Inhalte auf jedem nationalen Markt einzeln verkaufen.
Auch für Fans der Fußball-Bundesliga hätte die Änderung positive Auswirkungen, denn das Sportangebot von Sky Go wäre davon ebenfalls betroffen. Damit könnten Bundesliga-Livespiele auch im Urlaub verfolgt werden. In Kraft treten soll die Verordnung Anfang 2018, ausgenommen sind weiterhin die Mediatheken der Fernsehanstalten. [buhl]
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