Die Marktmacht der US-Tech-Riesen ist bereits mehrfach Thema bei der EU-Kommission gewesen. Nun nehmen die europäischen Wettbewerbshüter erneut Apple und Google ins Visier und kündigen eine weitere Initiative an.
Der Einfluss, den Apple und Google aufgrund ihrer Marktposition haben, ist unbestritten. Doch inwiefern dies den Wettbewerb, gerade in Europa, behindert, laufen seit Jahren Untersuchungen der EU-Kommission. Nun wird eine weitere Initiative durch die Wettbewebrshüter angekündigt, welche die US-Unternehmen in den Fokus rücken soll, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Mittwoch berichtete.
Die erneute Überprüfung geht auf Beschwerden europäischer Unternehmen wie Spotify oder dem Berliner Startup-Investor Rocket Internet zurück, bei der Apple und Google die Bevorzugung eigener Produkte in Suchmaschinen und App-Stores und unfaire Bedingungen vorgeworfen wurden. Aufgrund erster Untersuchungsergebnisse plädiert die EU-Kommission nun für gerechte Handelspraktiken, Kriterien zur Transparenz und ein neues System zur Streitbeilegung, was bei den US-Unternehmen nur auf wenig Gegenliebe stößt.
Der vertretende Verband Edima zeigte sich enttäuscht und kritisierte, das die neuen Annahmen stark von den bisherigen Einschätzungen abweichen würden. Für Google sind Untersuchungen durch die EU-Kommission nichts Neues mehr: Mit der Überprüfung eines möglichen Missbrauchs der Marktmacht bei der Suchmaschinenwerbung, bei Online-Preisvergleichen und beim Betriebssystem Android steht der Internet-Riese bereits drei wettbewerbsrechtlichen Verfahren gegenüber. Gegen Apple hatten die Wettbewerbshüter eine Nachzahlung von Steuern in Milliardenhöhe gefordert. [buhl]
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