Politiker haben beim Global Media Forum in Bonn die Bedeutung von Qualitätsjournalismus im digitalen Zeitalter hervorgehoben.
„Nur mit unterschiedlichen Quellen können sich Bürger ihre eigene Meinung bilden“, sagte die EU-Kommissarin für Digitalwirtschaft, Marija Gabriel, am ersten Tag der internationalen Medienkonferenz der Deutschen Welle. Journalisten seien deshalb „diejenigen, die unsere Freiheiten wahren“.
Ebenso betonte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU): „Ohne Medienvielfalt kann es keine freie Diskussion geben.“ Staatsministerin Michelle Mütefering (SPD) sagte, im Zeitalter der Digitalisierung sei es sehr viel schwieriger geworden, Meinungen respektvoll auszutauschen. „Es gibt noch keine Etikette für das Internet.“
Gleichzeitig gelinge es Journalisten mitunter nicht mehr, ihre faktenbasierte Berichterstattung gegen Falschdarstellungen durchzusetzen. Oft müsse man eine Lüge nur oft genug wiederholen, dann erscheine sie glaubhaft. Gerade in Krisenzeiten seien simplistische Botschaften für ein großes Publikum oft attraktiver als differenzierte Darstellungen, sagte Müntefering. Eine zentrale Frage sei für sie deshalb: „Wie können wir dafür sorgen, dass die Wahrheit und die Fakten die Oberhand behalten?“ Glaubwürdigkeit sei heute ein Alleinstellungsmerkmal des Qualitätsjournalismus.
Das diesjährige Thema des Global Media Forum ist „Global inequalities“ (weltweite Ungleichheiten). Die Deutsche Welle erwartet dazu etwa 2000 Teilnehmer aus 100 Ländern.
[dpa]
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