Der Handel mit Waren oder Inhalten in Europa sollte zwischen den Mitgliedsstaaten durch einheitliche Regeln und das Internet erleichtert werden. Doch gerade beim Online-Handel verhindern viele Unternehmen den Verkauf ins Ausland mittels Geoblocking, wie die Europäische Kommission mitteilte.
Ob Kleidung, Elektrogeräte oder digitale Inhalte wie Filme und Serien – der grenzenlose Handel innerhalb Europas ist ein Ziel der Europäischen Union, das momentan jedoch noch auf seine Realisierung wartet. Denn gerade im Internet bauen viele Unternehmen Barrieren auf, wenn es um den Verkauf von Waren in andere Länder geht. Wie die Europäische Kommission erklärte, gehört das sogenannte Geoblocking zum Alltag.
Das gehört zu den Erkenntnissen, welche die Kommission aus einer Sektoruntersuchung unter 1400 Einzelhändlern und Anbietern von digitalen Online-Inhalten in allen 28 Mitgliedsstaaten der EU durchführte. Demnach hindern 38 Prozent der Einzelhändler und gar 68 Prozent der digitalen Inhalte-Anbieter Verbraucher daran, ihre Produkte innerhalb der EU zu kaufen.
„Geoblocking hindert die europäischen Verbraucher oftmals daran, in anderen EU-Ländern Waren zu kaufen und auf digitale Online-Inhalte zuzugreifen, und ist darüber hinaus in einigen Fällen auf Beschränkungen in Vereinbarungen zwischen Lieferanten und Vertreibern zurückzuführen“, fasste Margrethe Vestager, EU-Kommissarin, die Ergebnisse zusammen. Jedoch könne die Kommission nur in letzterem Fall auch tatsächlich eingreifen, denn dann könnte ein Verstoß gegen EU-Kartellvorschriften vorliegen.
Beruht die Entscheidung zum Geoblocking jedoch auf einer einseitigen Entscheidung eines nicht marktbeherrschenden Unternehmens, wird die EU-Kommission nicht eingreifen. Die EU gibt allerdings auch zu, dass die Sektoruntersuchung nicht repräsentativ für die Märkte für elektronischen Handel ist, dass die Zahl der teilnehmenden Personen in den einzelnen Staaten unterschiedlich groß war. [buhl]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com