Die neue Werbesteuer in Ungarn setzt der RTL Group ordentlich zu, man werde von dieser sogar in die Verlustzone getrieben, beklagte das Unternehmen im Sommer. Nun geht RTL aktiv gegen die Steuer vor und hat Beschwerde bei der EU eingelegt.
Der Fernsehkonzern RTL Group wehrt sich gegen die hohe Werbesteuer in Ungarn und hat jetzt Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte am Donnerstag in Luxemburg entsprechende Berichte ungarischer Medien. Als einziges Medienunternehmen müsse RTL in Ungarn den Höchststeuersatz von 40 Prozent auf alle Werbeeinnahmen zahlen.
„Wir halten die Höhe der Besteuerung für unverhältnismäßig“, sagte Andreas Meier von der RTL Group. Betroffen ist das ungarische Tochterunternehmen RTL Klub. Verschärfend komme hinzu, dass sich der Steuersatz auf den Umsatz beziehe und nicht auf den Gewinn. Die neue Steuer war im Sommer von der rechtskonservativen Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban eingeführt worden. Kleine lokale Anbieter müssen nur wenig bis nichts zahlen.
Die ungarische Regierung werde die Werbesteuer nötigenfalls auch vor den Brüsseler Institutionen verteidigen, erklärte die ungarische Regierungssprecherin Eva Kurucz. „Die Werbesteuer ist eine Frage der gerechten Lastenverteilung“, sagte sie der amtlichen Nachrichtenagentur MTI. „Es ist dies nicht das erste Mal, dass gewisse wirtschaftliche Akteure auf die Regierung Druck ausüben wollen.“[dpa/fm]
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