Mehr Geld für den Auslandsrundfunk: Die Bundesregierung stockt den Etat der Deutschen Welle ab 2016 deutlich auf. Von Intendant Peter Limbourg angedrohte Kürzungen sollen damit erst einmal vom Tisch sein. Die Mitarbeiter kritisieren das Vorgehen ihres Chefs.
Der Auslandsrundfunk Deutsche Welle wird künftig mehr Geld erhalten. Die Bundesregierung möchte für das TV-, Radio- und Internetangebot ab 2016 jährlich zwölf Millionen Euro mehr bereitstellen als zuletzt. Intendant Peter Limbourg hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für mehr finanzielle Mittel geworben und andernfalls mit massiven Sparmaßnahmen gedroht. Diese sind nun vorerst vom Tisch.
Intern hatten Sparpolitik und Umbaumaßnahmen bei der Deutschen Welle in den letzten Wochen für heftige Proteste bei den Mitarbeitern geführt. Kritisiert wurde dabei auch Limbourg selbst, da dessen Umstrukturierungen den finanziellen Rahmen der Deutschen Welle zu sprengen drohten. Vor allem der geplante Umbau zum vornehmlich englischsprachigen Haus wurde in diesem Zusammenhang kritisch gesehen.
Eine für den heutigen Montag geplante Demonstration der Mitarbeiter soll trotz der neuen Entwicklungen stattfinden, um auch gegenüber dem Intendanten noch einmal auf die angespannte Situation hinzuweisen. Dabei fordern die Angestellten, den hektischen Totalumbau des Hauses zu einem englischsprachigen Sender zu beenden und sich stattdessen für den Erhalt der Sprachvielfalt einzusetzen. Die Mitarbeiter sollten bei den geplanten Neustrukturierungen stärker mitgenommen und einbezogen werden.
Peter Limbourg möchte die Deutsche Welle international zu einem Konkurrenten für CNN und BBC World News machen und dafür vor allem das englischsprachige Angebot der Deutschen Welle ausbauen. [ps]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com