Die Austragung des Eurovision Song Contest im autoritär regierten Aserbaidschan hatte bereits vor dem Wettbewerb für reichlich Wirbel in den Medien gesorgt. Vor allem der Umgang mit der Pressefreiheit stand häufig in der Kritik. Nun tadelte der ARD-Unterhaltungskoordinator auch die zurückhaltende Einstellung der Europäischen Rundfunkunion.
Zu zurückhaltend habe die Europäische Rundfunkunion auf mehrere Vorfälle während des Eurovision Song Contest in Baku reagiert, so der Vorwurf von ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber. Er hätte sich viel mehr Reaktionen des Gremiums gewünscht. So zum Beispiel darüber, dass die aserbaidschanische Regierung die spätere Gewinnerin aus Schweden wegen eines Treffens mit Oppositionellen kritisierte. Das berichtete die Tageszeitung „Hamburger Abendblatt“ am Dienstagnachmittag.
Für das kommende Jahr müsse die Europäische Rundfunkunion ihre Vorgehensweise dringend überdenken, so Schreiber weiter. Vor allem soll mit Blick auf die kommenden Veranstalter ein Diskussionsprozess innerhalb der Union einsetzen. „Dass man so weiter macht, als wäre nichts geschehen, kann und möchte ich mir nicht vorstellen.“ Die Europäische Rundfunkunion ist ein Zusammenschluss von Rundfunkanstalten aus insgesamt 56 Staaten, die unter anderem für die jährliche Austragung des Eurovision Song Contest verantwortlich sind. [fm]
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